Es ist schon ein wenig beunruhigend zu erfahren,
dass gerade die Wohnzimmerdecke
der unter einem wohnenden Mieter heruntergefallen ist.
Wie lange das Laminat hier im Wohnzimmer wohl noch hält?
Hoffentlich so lange, bis ich im Oktober ausziehe.
Aber Katis Klavierspielen werde ich bis dahin schon vermissen.
Hat schließlich nicht jeder eine Mitbewohnerin,
die sämtliche Chopin-Werke flüssig spielen kann.
Von eigenen Kompositionen und Interpretationen ganz zu schweigen.
Und Geburtstagfeiern wird hier auch schwierig.
Also Los, Konstantinopel und Laraschatzii!
Bezieht eure Wohnung und richtet euer Nest fix her :)
Donnerstag, 2. August 2012
Mittwoch, 1. August 2012
I bet your boyfriend hates you most
Beim Aussteigen
musste Levin Emily helfen, was sie nur widerwillig annahm. Sie sah auf ihr
Handy, um die Uhrzeit zu überprüfen. Es war schon fast drei Uhr morgens. Chris
schlief garantiert längst. Aber wenn ich ihm
erzähle, was alles passiert ist, wird er mir garantiert nicht böse sein.
Sie klingelte. Als nichts geschah, klingelte sie noch einmal. Als sie gerade
noch einmal den Klingelknopf drückte, drang Chris leicht gereizte Stimme aus
der Sprechanlage: "Ja?"
"Hi Chris, hier
ist Emily. Kannst du mich bitte reinlassen?" Der Türöffner summte und
Emily drückte die Tür auf.
"Er wohnt ganz
oben, also könntest du mich vielleicht …?" Emily hasste es, Levin fragen
zu müssen und konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, doch Levin hatte sie
trotzdem verstanden. Er ging ein wenig in die Hocke, legte seinen linken Arm in
ihre Kniekehle, seinen rechten an ihren Rücken und kippte sie so, dass sie in
seinen Armen lag. Dann richtete er sich mühelos auf. Ihre Krücken hielt Emily
in ihren Händen. Levin trug sie die fünf Stockwerke hoch und stellte sie auf
Chris Fußmatte ab, wo dieser schon wartete. Seine Haare waren vollkommen
zerzaust, er hatte seine Brille nicht auf, was seine Augen ungewöhnlich klein
wirken ließ und er trug nur eine Jogginghose, aus der oben seine Boxershorts
raushing. Er sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen und hätte sich
hastig etwas übergezogen. Wie unerwartet.
Dass er kein Shirt trug machte Emily ein wenig verlegen. Sie bemerkte, wie er
Levin einen seltsamen Blick zuwarf und die Situation wurde ihr noch
unangenehmer.
"Ich-ähm,
also...Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?", fragte sie mit unsicherer
Stimme, ohne ihn anzusehen. Chris blinzelte ein paar Mal, offensichtlich
verwirrt, bevor er fragte: "Was?" Er rieb sich die Augen.
"Emily möchte
wissen, ob sie heute Nacht bei dir schlafen kann", wiederholte Levin
langsam und deutlich, als würde er Chris für geistig zurückgeblieben halten.
Emily warf ihm einen wütenden Blick zu.
"Warum?
Was...Sind das Krücken? Und was ist mit deinem Gesicht-? Komm erstmal
rein."
Er öffnete die Tür
und ließ Emily und, was Emily peinlich war, auch Levin herein und führte sie in
sein Zimmer. Seine Mitbewohner waren zum Glück nicht zu Hause, da sie ihre
Semesterferien woanders verbrachten, sodass sie sich wenigstens nicht auch noch
dafür schuldig fühlte, sie ebenfalls aus dem Bett geklingelt zu haben.
Emily setzte sich
auf Chris Bett, wo Levin sich zu ihrer Empörung neben ihr niederließ. Chris hob
die Augenbrauen, sagte jedoch nichts und sank in seinen Sessel.
"Emily, was ist
passiert?" Er schien beschlossen zu haben, Levin, der sich entspannt
zurückgelehnt hatte und neugierig seine Umgebung musterte, zu ignorieren.
"Ich- Es ist
kompliziert", begann sie und erzählte ihm, was alles passiert war, seit
sie seine Wohnung verlassen hatte, wobei sie jedoch versuchte es nicht so
seltsam wirken zu lassen, dass Levin immer plötzlich aufgetaucht war. Für Chris
musste es sich so anhören, als wäre Levin die ganze Zeit bei ihr gewesen. Auch nicht viel besser. Chris sah sie für ein
paar Augenblicke nur an.
"Aber dir geht
es soweit gut?" Besorgt musterte er sie und Emily fielen wieder die ganzen
kleinen Kratzer und die aufgeplatzte Lippe in ihrem Gesicht ein. Sie nickte.
"Also kann ich
hierbleiben? Nur heute Nacht? Also den Rest, der davon noch übrig ist, meine
ich." Erwartungsvoll sah sie ihn an und hoffte, obwohl sie sich dabei
schäbig fühlte, dass ihre großen Augen auf ihn auch so wirkten, wie sie es
scheinbar bei anderen Männern taten. Anziehend
kann er mich ja kaum finden. Ich bin doch noch fast ein Kind für ihn, aber
vielleicht funktioniert ja deswegen das Kindchenschema. Emily schob bei
diesem Gedanken auch noch ihre Unterlippe vor und versuchte zu ignorieren, dass
Levin neben ihr leise lachte und sachte den Kopf schüttelte. Chris nickte.
"Und…ähm...?"
Chris sprach Levin immer noch nicht an, sondern nickte nur in seine Richtung.
"Oh, keine
Sorge. Ich habe nicht die Absicht bei dir zu übernachten. Ich wollte Emily
lediglich sicher hier abliefern." Mit einem Lächeln, das andere freundlich
gefunden hätten, das Emily jedoch Schauer über den Rücken jagte, sah er sie an.
Emily erwiderte den Blick gehässig.
"Gute Nacht ihr
Zwei", trällerte Levin und verließ, mit einem Zwinkern seines linken Auges
für Emily und einem kurzen Winken mit der rechten Hand an Chris, die Wohnung.
Emily erwartete, dass Chris sie fragen würde, wer Levin war, woher sie ihn kannte
oder etwas in der Art, doch Chris sah sie nur noch einen Moment an und gähnte
dann.
"Leg dich ruhig
in mein Bett, ich schlafe in Alex Zimmer." Alex war einer von Chris beiden
Mitbewohnern. Emily wollte protestieren, doch da ihr keine andere Lösung
einfiel, nickte sie nur, zog die Hose, die sie sich über ihre Boxershorts
gezogen hatte, aus und legte sich hin. Chris wünschte ihr eine Gute Nacht und
verließ, das Licht ausschaltend, sein Zimmer. Für einige Minuten lag Emily
hellwach im Bett und bezweifelte, dass sie in der Lage sein würde,
einzuschlafen, doch dann überkam sie mit einem Mal eine Welle der Müdigkeit und
sie fiel in einen tiefen Schlaf.
Freitag, 27. Juli 2012
Hexen stehen immer zwischen Birken!
"Stelle dich an den Abgrund der Hölle und tanze zur Musik der Sterne!"
Walter Moers, Ensel und Krete
Walter Moers, Ensel und Krete
Montag, 16. Juli 2012
Zum zweiten letzten Mal siehst du der Bahn hinterher und fragst dich: "Warum machen leere Gleise mein Herz so schwer?"
Sonntag, 8. Juli 2012
Arroganz sieht nur von oben aus wie Niveau.
"Und dieser Freund von dir, der hat kein Problem damit,
wenn du so spät bei ihm auftauchst?"
"Er wird das
wohl weniger schlimm finden, als zu wissen, dass Jemand wie du sich in meiner Wohnung befindet, während
ich dort schlafe", erwiderte sie nüchtern. Levin grinste. Warum grinst er ständig?
"Ach du meinst,
weil ich so gut aussehe. Eifersüchtige Kerle sind wirklich furchtbar. Du
solltest ihn verlassen. Nicht wegen mir natürlich, sondern zu deinem eigenen
Besten", sprach er mit gespielter Überzeugung.
"Er ist
nicht-" setzte sie an, doch wurde von Levin unterbrochen:
"Obwohl ich
natürlich mein Bestes geben werde, um dich zu trösten." Mit seinem
anzüglichen Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue drehte er sich zu ihr
um. Da sie gerade an einer roten Ampel standen, nahm er sich die Zeit, sie von
oben bis unten mit einem Blick zu mustern, der ihr Blut zum Kochen brachte. Vor
Wut.
"Nur damit du
es weißt: Mit deiner Macho-Art beeindruckst du mich kein bisschen!"
"Gut, dass ich
noch nicht einmal angefangen habe, zu versuchen, dich zu beeindrucken",
lachte Levin hämisch.
"Du bist so ein
widerlicher, schleimiger-" sein nun amüsierter Blick ließ sie verstummen. Es macht ihm einfach einen Wahnsinnsspaß mich zu
ärgern...
"Ein
widerlicher, schleimiger Was?"
Spöttisch grinsend gab er Gas, als die Ampel auf Grün schaltete, doch Emily
schwieg wieder beharrlich. Levin lachte leise, doch Emily ignorierte ihn für
den Rest der Fahrt.
Mittwoch, 20. Juni 2012
Loss
Life isn't bliss
Life is just this
It's living
You'll get along
The pain that you feel
You only can heal
By living
You have to go one living
(James Marsters - "Something to sing about")
(James Marsters - "Something to sing about")
Montag, 11. Juni 2012
Farewell
8 Tage habe ich nun gegrübelt und mit mir gerungen.
Überlegt, ob ich etwas schreiben soll. An dich.
Du bist doch nicht mehr hier, um es zu lesen.
Und doch scheint es mir irgendwie...wichtig.
Denn ich erinnere mich an so viele Dinge
Und es lässt mir keine Ruhe. Ich erinnere mich,
Wie du in der fünften Klasse Kreide gegessen hast, um den bösen Wolf der sieben Geißlein zu spielen.
Wie du in der sechsten Klasse, in Winterberg so heiser warst, dass du nur quieken konntest.
Wie Julia Marcone damals zu mir meinte, es hätte sie wahnsinnig gemacht, dass du immer Fußballtraining hattest.
Wie du in Latein viel mehr Aufwand dafür betrieben hast, auf unmöglichste und umständlichste Arten zu spicken, als sogar Galileo je getestet hat.
Wie du in Latein viel mehr Aufwand dafür betrieben hast, auf unmöglichste und umständlichste Arten zu spicken, als sogar Galileo je getestet hat.
Wie du im Deutschunterricht zum Thema freiem Schreiben ein richtig gutes Gedicht über Zeit geschreiben hast, dass ich so schön fand, dass du es mir geschenkt hast.
Wie du auf der Klassenfahrt in Friesland mit angeschwollenem Gesicht dein Apfelmus löffeln musstest, weil deine Weisheitszähne gerade rausgenommen worden waren.
Wie du Chrisbo im Englischunterricht meine blaue Haarfarbe in die Haare geschmiert hast, weil du nicht wusstest, was es war.
Wie wir abgemacht haben, dass wir einander heiraten, falls wir mit 40 noch ledig sind.
Wie du mir Scham genommen hast, als ich mich selbst gehasst habe.
Wie du mir gesagt hast, der Song "Chaos" von Planlos drücke genau aus, wie du dich manchmal fühlst.
Wie du im Spanischunterricht Herrn Bilke fast zur Verzweiflung getrieben hast, weil du immer Ángel anstatt Angél gesagt hast.
Wie du mir, als ich dich das letzte Mal gesehen habe, erzählt hast, dass du dich in China gefühlt hast wie ein Superstar, weil die Chinesen im Supermarkt hinter dir her schlichen, um genau das in ihre Einkaufskörbe zu tun, was du in deinen legtest.
Wie ich mir die ganze Zeit bei Facebook deine Fotos angeguckt und dich beneidet habe um das, was du alles erlebst und siehst.
Wie du die ganzen Jahre über immer ein breites Lächeln für mich übrig hattest, obwohl wir uns nicht nahstanden.
Ich wäre gern gläubig im Moment.
Würde gern glauben,
dass gute Menschen in den Himmel kommen,
dass du noch irgendwo bist und auf uns Acht gibst,
auf uns wartest.
Aber ich bin nicht gläubig und das macht es umso schwerer.
blasphemische Gedanken
für diesen letzten Zweifel
für diesen letzten Zweifel
wollte ich mich bedanken"
(Einer von Millionen - The Wohlstandskinder)
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