Freitag, 27. Juli 2012

Hexen stehen immer zwischen Birken!

Meine Hose steckt nicht in meinen Socken, weil besonders cool bin,
sondern weil man beim Wandern in der Schwäbischen Alb
(und auch sonst wo) vorsichtig bezüglich der Zecken sein sollte.
Außerdem kommen so die megastylischen
Keine-Ahnung-von-welcher-und-ob-überhaupt-von-irgendeiner-Marke
Sportschuhe viel besser zur Geltung, yaah!
"Stelle dich an den Abgrund der Hölle und tanze zur Musik der Sterne!"
Walter Moers, Ensel und Krete

Montag, 16. Juli 2012

Zum zweiten letzten Mal siehst du der Bahn hinterher und fragst dich: "Warum machen leere Gleise mein Herz so schwer?"





Viele Menschen fahren nicht gern rückwärts Zug oder Bus.
Es bereitet ihnen Übelkeit.



Vielleicht schauen sie nicht gern zurück.
Oder vielleicht haben sie Angst davor, nicht sehen zu können, was vor ihnen liegt.



Sonntag, 8. Juli 2012

Arroganz sieht nur von oben aus wie Niveau.


"Und dieser Freund von dir, der hat kein Problem damit, wenn du so spät bei ihm auftauchst?"
"Er wird das wohl weniger schlimm finden, als zu wissen, dass Jemand wie du sich in meiner Wohnung befindet, während ich dort schlafe", erwiderte sie nüchtern. Levin grinste. Warum grinst er ständig?
"Ach du meinst, weil ich so gut aussehe. Eifersüchtige Kerle sind wirklich furchtbar. Du solltest ihn verlassen. Nicht wegen mir natürlich, sondern zu deinem eigenen Besten", sprach er mit gespielter Überzeugung.
"Er ist nicht-" setzte sie an, doch wurde von Levin unterbrochen:
"Obwohl ich natürlich mein Bestes geben werde, um dich zu trösten." Mit seinem anzüglichen Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue drehte er sich zu ihr um. Da sie gerade an einer roten Ampel standen, nahm er sich die Zeit, sie von oben bis unten mit einem Blick zu mustern, der ihr Blut zum Kochen brachte. Vor Wut.
"Nur damit du es weißt: Mit deiner Macho-Art beeindruckst du mich kein bisschen!"
"Gut, dass ich noch nicht einmal angefangen habe, zu versuchen, dich zu beeindrucken", lachte Levin hämisch.
"Du bist so ein widerlicher, schleimiger-" sein nun amüsierter Blick ließ sie verstummen. Es macht ihm einfach einen Wahnsinnsspaß mich zu ärgern...
"Ein widerlicher, schleimiger Was?" Spöttisch grinsend gab er Gas, als die Ampel auf Grün schaltete, doch Emily schwieg wieder beharrlich. Levin lachte leise, doch Emily ignorierte ihn für den Rest der Fahrt.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Loss

Life's not a song 
Life isn't bliss 
Life is just this 
It's living 
You'll get along 
The pain that you feel 
You only can heal 
By living 
You have to go one living



(James Marsters - "Something to sing about") 

Montag, 11. Juni 2012

Farewell

8 Tage habe ich nun gegrübelt und mit mir gerungen.
Überlegt, ob ich etwas schreiben soll. An dich.
Du bist doch nicht mehr hier, um es zu lesen.
Und doch scheint es mir irgendwie...wichtig.

Denn ich erinnere mich an so viele Dinge
Und es lässt mir keine Ruhe. Ich erinnere mich,
Wie du in der fünften Klasse Kreide gegessen hast, um den bösen Wolf der sieben Geißlein zu spielen.
Wie du in der sechsten Klasse, in Winterberg so heiser warst, dass du nur quieken konntest.
Wie Julia Marcone damals zu mir meinte, es hätte sie wahnsinnig gemacht, dass du immer Fußballtraining hattest.
Wie du in Latein viel mehr Aufwand dafür betrieben hast, auf unmöglichste und umständlichste Arten zu spicken, als sogar Galileo je getestet hat.
Wie du im Deutschunterricht zum Thema freiem Schreiben ein richtig gutes Gedicht über Zeit geschreiben hast, dass ich so schön fand, dass du es mir geschenkt hast.
Wie du auf der Klassenfahrt in Friesland mit angeschwollenem Gesicht dein Apfelmus löffeln musstest, weil deine Weisheitszähne gerade rausgenommen worden waren.
Wie du Chrisbo im Englischunterricht meine blaue Haarfarbe in die Haare geschmiert hast, weil du nicht wusstest, was es war.
Wie wir abgemacht haben, dass wir einander heiraten, falls wir mit 40 noch ledig sind.
Wie du mir Scham genommen hast, als ich mich selbst gehasst habe.
Wie du mir gesagt hast, der Song "Chaos" von Planlos drücke genau aus, wie du dich manchmal fühlst.
Wie du im Spanischunterricht Herrn Bilke fast zur Verzweiflung getrieben hast, weil du immer Ángel anstatt Angél gesagt hast.
Wie du mir, als ich dich das letzte Mal gesehen habe, erzählt hast, dass du dich in China gefühlt hast wie ein Superstar, weil die Chinesen im Supermarkt hinter dir her schlichen, um genau das in ihre Einkaufskörbe zu tun, was du in deinen legtest.
Wie ich mir die ganze Zeit bei Facebook deine Fotos angeguckt und dich beneidet habe um das, was du alles erlebst und siehst.
Wie du die ganzen Jahre über immer ein breites Lächeln für mich übrig hattest, obwohl wir uns nicht nahstanden.

Ich wäre gern gläubig im Moment.

Würde gern glauben, 
dass gute Menschen in den Himmel kommen,
dass du noch irgendwo bist und auf uns Acht gibst,
auf uns wartest.

Aber ich bin nicht gläubig und das macht es umso schwerer.



"...für einen Atheisten
blasphemische Gedanken
für diesen letzten Zweifel 
wollte ich mich bedanken"
(Einer von Millionen - The Wohlstandskinder)

Dienstag, 29. Mai 2012

Schduddgard

Es gibt im Süden von Deutschland eine Stadt,
ich meine nicht München,
die ist wirklich ganz schön.

Berge bebaut mit netten, hübschen Häusern,
drumherum viel Wald und Natur,
und mittendrin ein viel umkämpfter Bahnhof.



Doch um Stuttgart 21 soll es hier nicht gehen,
da kenne ich mich nicht gut genug mit aus
und außerdem ist es mir, jaja ich weiß: Ich Banause!, egal.

Es geht eigentlich darum,
dass mein leben sich hierher zu verlagern droht.
Eventuell. Vielleicht. Irgendwann. Wahrscheinlich im Herbst.

An sich wäre das ja nicht schlimm.
Es ist, wie gesagt, recht hübsch hier.
Und kulturell hat Stuttgart auch mehr zu bieten als Paderborn.

Auch die Politik gefällt mir.
Als verkappter Semi-Öko-möchtegern-Aktivist
da sind die Grünen als Landesregierung nicht schlecht.

ABER WARUM ZUR HÖLLE SPRECHEN DIE LEUTE HIER SO?!

Dienstag, 22. Mai 2012

Die Krone der Schöpfung

Ja...Wenn Yvonne Kekse backt :D
die gute alte mutter erde
wachte eines morgens auf
lebensqualitätsbetrachtet
eher mittelmäßig drauf
seit unendlich vielen jahrn
zog sie tapfer ihre bahn
damals nach dem großen knall
der wilden zeit als feuerball
teilte sie sich in land und meere
bildete eine atmosphäre
und das erste leben
hat sich dann von selbst ergeben

und erstmal war das schön
einfach nur immer weiter drehn
und du spürst wurzeln von pflanzen
und kleine wesen die auf dir tanzen
hier und da mal ein vulkanausbruch ein kleines beben
was für ein wunderbares leben

aber eines tags bemerkte sie ein fürchterliches jucken
die mutter erde ging zum arzt der gab ihr folgendes zu schlucken
sie haben homo sapiens und das sitzt fest
der lutscht sie aus bis nichts mehr übrig ist der gibt ihnen den rest
ne selbstverwüstungstherapie könnte sie eventuell noch retten
aber ich würd nicht auf sie wetten

deprimiert ging sie nach hause und weinte bitterlich
aber dann packte sie der trotz und sie sagte mit mir nicht
sapiens du verdammte laus
dich rotte ich aus
sie die schönste aller erden
ließ ihre wüsten größer werden
schickte hagel fluten stürme
und zerstörte ihre türme
die chemikalien die sie schluckte
aber es juckte juckte juckte
immer in wellen
immer am meisten an den grade hellen stellen
da half kein lava auf die wunden schmiern
kein meteormassiern
und sie ging wieder zum doktor und der runzelte die stirn
ihr problem kann man nur therapiern
durch atmosphäreamputiern
versuchen sies zu ignoriern
kombiniern mit abwehrkräfte stärken
erdbeben unter atomkraftwerken
die sind hartnäckig die brüder
kommen sie in tausend jahren wieder

und die alte mutter erde hat auch das getestet
aber es hat nichts geholfen sie war unheilbar verpestet
der doktor zog die stirn in falten,
es ist nicht mehr aufzuhalten
die krankheit ist so weit fortgeschritten,
mutter erde madame ich muß sie bitten
es ist uns sehr unangenehm
dem ganzen sonnensystem
sie könnten andere infizieren
wir müssen sie isoliern
klar tun sie uns leid
nach all der langen zeit
aber bevor wir alle noch verrecken
besser in quarantäne stecken

der stolz des universums an den rand
der letzten milchstraße verbannt
fast wär es so gekommen
aber dann hat alles doch noch nen ganz andern lauf genommen
eines nachts sie hatt sich eben todmüde ins bett begeben
spürte sie plötzlich ein beben
wie sie es selbst nie hinbekommen hätte
und die ozeane kochten um die wette
es war wie damals nach dem großen knall
als neugeborner feuerball
danach war ihr alles egal
im schlaf drehte sie sich noch mal
und als sie erwachte
und an das jucken dachte
da wurde ihr auf einmal klar
ihr homo sapiens war nicht mehr da

gut so sagte sie es war ne harte kur
sie kühlte friedlich ab auf normaltemperatur
und als die polkappen dann langsam wieder gefrorn
begann alles von vorn




(Götz Widmann - Homo Sapiens)