Berlin. Eine Stadt, die so schön ist, wie sie hässlich ist,
so bezaubernd, wie widerlich, so erfrischend, wie entnervend. Eine Stadt, die
ich in mein Herz geschlossen habe und, eine Stadt, die ich nun zurücklasse.
Der IC fährt langsam, als wollte er mir die Gelegenheit
geben, Berlin nochmal an mir vorbeiziehen zu lassen. Am Stadtrand wird er
langsam schneller. Was es hier zu sehen gäbe, ist eh nicht so wichtig.
Ich sitze in einem Abteil. Fensterplatz. Mit mir zwei
weitere Menschen. Eine alte Frau mir gegenüber, die missbilligend auf mein
Netbook und das Macbook des Mannes schaut, der ebenfalls in unserem Abteil
fährt.
Alufolie knistert, als sie ihre Butterbrote auspackt. Der
Geruch breitet sich im Abteil aus und es riecht wie Grundschule und wie
Frühstück zu Hause. Der Geruch von Brot mit Butter, einfach und vertraut.
Ich sehe zu dem Mann hinüber. Neben seinem Macbook
beschäftigt er sich mit einem Buch. „Nein! So werden sie selbstbewusster“ sagt
der Klappentext. Ich schaue ihn an. Mittleres Alter, Hornbrille. Ja, er scheint
es zu brauchen.
Der Zug hält und von der Gravitation, die das Bremsen
erzeugt, wird die Abteiltür laut aufgerissen. Ich erschrecke mich, schaue sie
an, der Mann schließt sie, unsere Blicke treffen sich, er lächelt mir zu.
Berlin. Auf Wiedersehen.
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