"Kannst du
aufstehen?", fragte Levin sie.
"Ich glaube
nicht. Müssen wir jetzt einen Krankenwagen rufen? Meine Mutter bringt mich um,
wenn das passiert. Die ist eh schon auf
180. Sie -" doch bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er schon seine Arme unter sie geschoben und sie hochgehoben.
Dieses Herumgetragenwerden würde hoffentlich nicht zur Gewohnheit werden.
"Bin ich nicht
irgendwie…schwer oder so?", fragte Emily und blickte hoch. Sie kriegte auf
einmal ein schlechtes Gewissen wegen des
Eisbechers heute Nachmittag. Doch Levins Gesicht zeigte keine Spur von Anstrengung.
"Ähm,
was?", fragte er zerstreut.
"Ist schon in
Ordnung. Wo bringst du mich jetzt hin?" Verwirrt beobachtete sie sein
Gesicht. Levin starrte stur geradeaus.
Er schien nachzudenken.
"Nach
Hause", antwortete er schlicht.
"Du kannst mich
doch nicht den ganzen Weg bis dahin tragen!" Selbst wenn der Weg nur einige Minuten dauerte, war die
Vorstellung, dass er sie ohne Anstrengung bis dahin tragen könnte in ihren Augen absurd. Vielleicht lag das aber
auch daran, dass sie selbst so gut wie keine Kraft in dem Armen hatte. Schon eine Sechserpackung Wasser in
PET-Flaschen schaffte sie maximal zehn
Meter weit zu tragen. Aber Levin schien
es gar nichts auszumachen, dabei sah er gar nicht so wahnsinnig muskulös
aus. Jedenfalls nicht so, wie der
Fleischklops.
"Ich könnte
schon, aber das würde schlicht zu lange dauern. Du scheinst zu vergessen, dass
ich ein Fahrzeug besitze", sagte er
mit einem selbstsicheren Lächeln. Emily rollte die Augen.
Auf dem Parkplatz am
Strand angekommen blieb Levin vor seinem blauen Lieferwagen stehen.
"Greif mal in
meine Hose."
"Bitte
was?", fragte sie empört.
"In meine
Tasche, da ist der Schlüssel drin." Er lachte und Emily wurde durch die
Kontraktion seines Zwerchfells leicht
durchgeschüttelt.
"Welch
Zufall", entgegnete sie schnippisch und griff umständlich in Levins
Hosentasche. Umständlich zum einen, weil
es aus ihrer Position einiges an Verrenkung bedeutete und zweitens, weil sie
versuchte auch wirklich nur den
Schlüsselbund zu treffen.
"Du wirst ja
richtig rot. Süß", grinste Levin und Emily wurde es zu viel.
"Lass mich
runter und hol deinen Schlüssel selbst aus deiner verfluchten Tasche!",
schrie sie und tobte dabei, die
Schmerzen einfach ignorierend.
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