"Setz mich auf das Sofa", sagte sie zu Levin und
schämte sich für einen Moment
unglaublich für ihre Mutter. Doch dann dachte sie wieder daran, dass sie Levin
sowieso nicht vertraute, und dass ihre
Mutter auch nicht wirklich etwas dafür konnte wie sie war, also schob sie den
Gedanken bei Seite.
"Mama, ich bin
zu Hause", sagte sie und schüttelte ihre Mutter leicht. Sie fühlte sich
kühl an. Panik machte sich in Emily
breit. Sie hielt ihre Hand nah vor das Gesicht ihrer Mutter. Ihre Atmung war
sehr schwach und unregelmäßig. Sie sah
sich um. Levin sah alarmiert aus.
"Was ist los?"
"Ruf schnell
einen Krankenwagen. Das Telefon liegt im Flur!" Ohne zu zögern eilte Levin
in den Flur und Emily hörte ihn
sprechen.
"Überdosis
Diazepam", rief sie ihm zu, damit der es weitergeben konnte.
Sie hatte sich die
Packungsbeilage und genügend Internetartikel durchgelesen, um die Situation
sofort zu verstehen. Sie hatte immer
befürchtet, dass dies einmal passieren würde. Doch sie hatte gehofft, dass sie nicht grün und blau geprügelt und
bewegungsunfähig und zusätzlich in Begleitung eines wenig vertrauenswürdigen Fremden war, wenn es
passierte.
"Der Notarzt
ist unterwegs. Falls sie aufhört zu atmen, müssen wir sie Mund-zu-Mund
beatmen."
Emily vergrub das
Gesicht in ihren Händen. Die Tränen, die sie die ganze Zeit niedergekämpft
hatte, flossen jetzt unkontrolliert.
"Es wird alles
wieder gut. Der Notarzt ist in circa drei Minuten hier. Das Krankenhaus ist ja
zum Glück nicht weit entfernt."
Levin versuchte sie zu beruhigen, doch sie wollte sich jetzt gar nicht beruhigen.
Sie hatte allen Grund dazu auf dem Sofa
zu sitzen und einen kleinen Nervenzusammenbruch zu haben!
Sie hob den Kopf um
Levin genau das zu sagen, da fiel ihr der Zettel auf dem Tisch auf. Sie schloss
die Augen fest und hoffte, dass es nicht
das war, was sie befürchtete. Doch als sie die Augen öffnete und den Zettel in die Hand nahm, sah sie ihre
Befürchtungen bestätigt.
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