Mittwoch, 20. Juni 2012

Loss

Life's not a song 
Life isn't bliss 
Life is just this 
It's living 
You'll get along 
The pain that you feel 
You only can heal 
By living 
You have to go one living



(James Marsters - "Something to sing about") 

Montag, 11. Juni 2012

Farewell

8 Tage habe ich nun gegrübelt und mit mir gerungen.
Überlegt, ob ich etwas schreiben soll. An dich.
Du bist doch nicht mehr hier, um es zu lesen.
Und doch scheint es mir irgendwie...wichtig.

Denn ich erinnere mich an so viele Dinge
Und es lässt mir keine Ruhe. Ich erinnere mich,
Wie du in der fünften Klasse Kreide gegessen hast, um den bösen Wolf der sieben Geißlein zu spielen.
Wie du in der sechsten Klasse, in Winterberg so heiser warst, dass du nur quieken konntest.
Wie Julia Marcone damals zu mir meinte, es hätte sie wahnsinnig gemacht, dass du immer Fußballtraining hattest.
Wie du in Latein viel mehr Aufwand dafür betrieben hast, auf unmöglichste und umständlichste Arten zu spicken, als sogar Galileo je getestet hat.
Wie du im Deutschunterricht zum Thema freiem Schreiben ein richtig gutes Gedicht über Zeit geschreiben hast, dass ich so schön fand, dass du es mir geschenkt hast.
Wie du auf der Klassenfahrt in Friesland mit angeschwollenem Gesicht dein Apfelmus löffeln musstest, weil deine Weisheitszähne gerade rausgenommen worden waren.
Wie du Chrisbo im Englischunterricht meine blaue Haarfarbe in die Haare geschmiert hast, weil du nicht wusstest, was es war.
Wie wir abgemacht haben, dass wir einander heiraten, falls wir mit 40 noch ledig sind.
Wie du mir Scham genommen hast, als ich mich selbst gehasst habe.
Wie du mir gesagt hast, der Song "Chaos" von Planlos drücke genau aus, wie du dich manchmal fühlst.
Wie du im Spanischunterricht Herrn Bilke fast zur Verzweiflung getrieben hast, weil du immer Ángel anstatt Angél gesagt hast.
Wie du mir, als ich dich das letzte Mal gesehen habe, erzählt hast, dass du dich in China gefühlt hast wie ein Superstar, weil die Chinesen im Supermarkt hinter dir her schlichen, um genau das in ihre Einkaufskörbe zu tun, was du in deinen legtest.
Wie ich mir die ganze Zeit bei Facebook deine Fotos angeguckt und dich beneidet habe um das, was du alles erlebst und siehst.
Wie du die ganzen Jahre über immer ein breites Lächeln für mich übrig hattest, obwohl wir uns nicht nahstanden.

Ich wäre gern gläubig im Moment.

Würde gern glauben, 
dass gute Menschen in den Himmel kommen,
dass du noch irgendwo bist und auf uns Acht gibst,
auf uns wartest.

Aber ich bin nicht gläubig und das macht es umso schwerer.



"...für einen Atheisten
blasphemische Gedanken
für diesen letzten Zweifel 
wollte ich mich bedanken"
(Einer von Millionen - The Wohlstandskinder)