Sonntag, 26. Mai 2013

Ich hab noch immer deine Augen im Kopf, aber nicht so schön wie du...

Mondaufgang auf Pulau Perhentian Kecil
Braun sehen sie aus. Dabei sind deine Augen eigentlich grün. Es ist nur als läge ein brauner Schleier darüber, unter dessen arabesken Wirbeln und Sprenkeln das Grün hindurchscheint. Wenn man genau hinschaut. Was nur ich tue, weshalb auch nur ich davon weiß.


Dienstag, 21. Mai 2013

I'll take the lead, you'll take the pain


"Ich soll mit dir irgendwohin gehen? Nach all dem? Lass mich mal kurz überlegen…Ähm...NEIN?!" Jetzt  schrie sie doch, obwohl es ihr Schmerzen in Hals und Kopf bereitete.
"Emily, du musst mir vertrauen." Levin sprach sehr eindringlich und nicht mehr ruhig.
Schon wieder lachte Emily das kalte schrille Lachen, das klang, als wäre sie wahnsinnig geworden. Levin  sah sie besorgt an.
"VERTRAUEN? DIR?" Emily brüllte nun und ihre heisere Stimme überschlug sich. Ihr Puls raste und sie war fiebrig heiß. Sie konnte nicht klar denken und die Worte bahnten sich ihren Weg von allein.
Levin ging zögernd auf das Bett zu, die Arme vor sich ausgestreckt, die Handflächen beschwichtigend nach unten gedreht.
"Komm nicht näher!", flüsterte Emily in bedrohlichem Ton. Sie rutschte auf ihrem Bett ganz nach hinten,  den Rücken an die Wand pressend, die Füße in die Matratze stemmend. Adrenalin pumpte durch ihren  Körper und sie spürte keine Schmerzen. Als Levin einen weiteren Schritt auf sie zu machte, streckte sie die  Knie durch und sprang auf. Levins Augen weiteten sich, doch er kam weiter auf sie zu. Emily stand jetzt in ihrem Bett, in die Ecke gedrängt, ohne Ausweg. Die Panik hatte sie vollkommen ergriffen.
"Emily, du musst dich beruhigen. Bitte. Ich weiß, dass du mir nicht vertraust und dazu hast du allen Grund. Aber du musst mit mir kommen. Ich habe Ares niedergeschlagen, als er dich angriff, weil ich dich beschützen wollte. Ich musste Norah festhalten, weil er sie sonst auf seine Art ruhiggestellt hätte. Ich will nicht, dass man dich gefangen nimmt oder Schlimmeres..." Levin sprach noch weiter, doch Emily hörte ihn nicht mehr. Sie nahm ihre Umgebung nicht mehr wahr. In ihren Ohren hatte es angefangen zu rauschen und sie versuchte zu begreifen, was Levin da gesagt hatte. Gefangen nehmen? Schlimmeres? In was für eine Sache bin ich da hereingeraten? Ihre Gedanken rasten. 

Freitag, 17. Mai 2013

Is' mir der Film gerissen? Seit wann sind wir denn im Disneyland?


Als Emily aufwachte, dämmerte es gerade. Ein Blick auf ihren Wecker verriet ihr, dass es die  Morgendämmerung war. Sie fühlte sich fürchterlich. Vom Kopf bis zu den Füßen tat ihr alles weh. Es  dauerte eine ganze Weile, bis sie sich erinnerte, warum das so war. Der verknackste Fuß, die Blutergüsse  an Rippen und Rücken und dann fiel es ihr ein und sie stieß unwillkürlich einen Schrei aus. Der Strand!  Norah, Levin, der Klops… Levin hatte den Fleischklops niedergeschlagen und war auf sie zugegangen. Danach  wusste sie nichts mehr. Instinktiv schaute sie sich um, um sich zu vergewissern, dass sie in ihrem Zimmer  lag. Ja, das sah sehr nach ihrem Zimmer aus. Panik ergriff sie. Wie war sie hierhergekommen? Da hörte  sie ein Geräusch, die Tür wurde geöffnet, sehr langsam wurde der Lichtspalt größer und eine Gestalt  zeichnete sich ab. Im Gegenlicht konnte sie kaum etwas erkennen, aber sie hatte schon eine Vorahnung  und zog reflexartig ihre Decke hoch bis unters Kinn und setzte sich trotz Schmerzen ruckartig auf. 

Donnerstag, 16. Mai 2013

Kulinarische Diskurse

Nasi Lemak?
-Neee
Hm...Nasi Kandar?
-Schon wieder?
Nasi Goreng?
-Nicht hier
Wie wärs mit Mee?
-Goreng?
Ja, oder Wan Tan Mee.
-Ich weiß nicht...
Tandoori Set?
-Aber das Naan ist hier nicht gut
Roti?
-Telur?
Meinetwegen.
-Nagut.
Lemon Ice dazu?
-aber ohne Zucker
Also Wasser mit Zitrone?
-und Eis!
Ich nehm einen Mango-Lassi
-Gibt's nicht.
Puuh...Dann Nenas-Juice.

Mittwoch, 15. Mai 2013

klebrige Luft und filzige Sonne

"Die klebrige Luft -
Geruch von Fisch und Ananas -
Die mageren Hunde -
Die toten Hunde, die niemand bestattet, die Zopilote auf den
Dächern über dem Markt, die Hitze, der flaue Gestank vom
Meer, die filzige Sonne über dem Meer, über dem Land blitzte es
aus schwarzem Gewölk bläulich-weiß wie das zuckende Licht
einer Quarzlampe."
(Max Frisch- Homo Faber)








Wie Walter Faber fühlt man sich.
Es ist zwar nicht Südamerika, aber das Klima ist das gleiche.
Klebrige Luft, klebrige Sonne, abends Wetterleuchten.
Dschungel voller Zikaden,
dreckiges, nach Öl und Fisch stinkendes Meer.
Man schwitzt und schwitzt.
Den Fuß vor die Tür zu setzen grenzt an Suizidversuch:
die Hitze -
so heiß ist es eigentlich nicht, aber schwül, so schwül -
die Mücken -
tagaktive (!) Tigermücken, Dengue können sie vor allem übertragen -
die Gerüche -
zum Glück regnet es oft, das macht es erträglich, nicht wie im Mittelmeerraum -
und alles klebt.
Der Boden klebt,
die Haut klebt,
die Luft klebt.
Man will nur in einer Hängematte liegen, nackt, Bier trinkend.

Aber da der Islam sowohl Nacktheit, als auch Alkohol ächtet, bleibt einem nicht einmal das.