Sonntag, 19. August 2012

Pizza!!! (Und ein schönes Foto mit dem Becci-Tier :D)


Da der Kühlschrank ziemlich leer war, schauten beide nach, wie viel Geld sie hatten und entschlossen sich dazu, sich vorerst von Tiefkühlpizza zu ernähren.
"Optimales Preis-Leistungs Verhältnis", lachte Norah und Emily stimmte mit ein.
Emily hätte aber unmöglich einkaufen gehen können, ihr Fuß tat zwar nicht mehr so weh, wie am Vortag,  aber Gehen fiel ihr immer noch schwer. Also ging Norah alleine zum Supermarkt, der gerade einmal fünf  Minuten Fußweg entfernt war.
Emily blieb allein zu Hause und begann fast sofort wieder zu grübeln.
Was war das für eine komische Geschichte in die sie da scheinbar hereingezogen worden war?
Erst Levin, der ständig irgendwo auftauchte - wo ist er jetzt eigentlich? - und dann der Muskelmann am Strand. Selbst für so eine stattliche Körpergröße  und derart trainierte Muskeln war er ungewöhnlich stark. Sie schauderte. Emily wusste nicht, vor wem sie mehr Angst hatte. Bei dem Fleischklops wusste sie wenigstens definitiv, dass er gefährlich und feindlich  war. Aber Levin? Auch er hatte etwas … Merkwürdiges an sich. Wie hatte er es geschafft, den riesigen Kerl  niederzuschlagen? Reiner Überraschungsmoment? Wohl kaum. Doch irgendwie hatte Emily das Gefühl,  dass sie früher oder später noch erfahren würde, was es mit der ganzen Geschichte auf sich hatte. Ob sie  es nun wollte oder nicht. Ich will lieber nicht.

Dienstag, 14. August 2012

“Sometimes they do things to make me do the opposite of what they think, I think, they think, I am going to do.”

So viel Zeit, die ich damit verbringe, die Distanz zu messen, die zwischen mir und anderen liegt.
Räumlich, Zeitlich, Emotional, Persönlich.
Ich will nicht den Übergang, das Zweitbeste. Ich will das Beste.
Einmal nicht an zweiter Stelle sein. Dann vielleicht noch lieber ganz hinten.
Meine Augen scheinen allmählich der grauen Ödnis nachzugeben, die sie zu durchschauen versuchen.
Ob es jenseits des wabernden Grau etwas gibt? Etwas, das besser ist?
Oder ist es wirklich überall gleich? Ein allumfassender Ozean aus Nichts.

So kreisen meine Gedanken, bis ein bekanntes Gesicht auftaucht und mich für kurze Zeit aus dieser Lethargie herausholt. Ich brauche die Fröhlichkeit nicht vorzutäuschen, sie kommt von ganz allein, ist echt. Vielleicht ist das mein Heilmittel? Nähe? Die Wärme, die Freundschaft geben kann, ein Lächeln, ein paar Worte reichen schon, um alles andere zu vertreiben.

Den Kopf hochzuhalten hast du mir einmal beigebracht. Hast mir zu einer Stärke verholfen, des Geistes, des Willens, des Herzens. Also halte ich meinen Kopf oben, den Blick nach vorn gerichtet. Immer auf der Suche nach dir.

(inspiriert von Ben Howards "Keep your head up", Der Posttitel ist ein Zitat aus ― James DashnerThe Death Cure)

Donnerstag, 9. August 2012

ಥ_ಥ

Nachdem die erste Examensprüfung heute endlich hinter mich gebracht wurde, von einer Person, die ich hinter mir ließ, da sie zu viel über den klientenzentrierten Ansatz wusste, gilt es, sich auf die nächste Prüfung vorzubereiten: Hans Jonas, "Das Prinzip Verantwortung".
Eine kleine Leseprobe, damit man sich ein Bild von dem machen kann, was mich erwartet:

"Der endgültig entfesselte Prometheus, dem die Wissenschaft nie gekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb gibt, ruft nach einer Ethik, die durch freiwillige Zügel seine Macht davor zurückhält, dem Menschen zum Unheil zu werden. [...] Die dem Menschenglück zugedachte Unterwerfung der Natur hat im Übermaß ihres Erfolges, der sich nun auch auf die Natur des Menschen selbst erstreckt, zur größten Herausforderung geführt, die je dem menschlichen Sein aus eigenem Tun erwachsen ist. Alles daran ist neuartig, dem Bisherigen unähnlich, der Art wie der Größenordnung nach: Was der Mensch heute tun kann und dann, in der unwiderstehlichen Ausübung dieses Könnens, weiterhin zu tun gezwungen ist, das hat nicht seinesgleichen in vergangener Erfahrung. Auf sie war alle bisherige Weisheit über rechtes Verhalten zugeschnitten. Keine überlieferte Ethik belehrt uns daher über die Normen von »Gut« und »Böse«, denen die ganz neuen Modalitäten der Macht und ihrer möglichen Schöpfungen zu unterstellen sind. Das Neuland kollektiver Praxis, das wir mit der Hochtechnologie betreten haben, ist für die ethische Theorie noch ein Niemandsland.[...] Was kann als Kompaß dienen? Die vorausgedachte Gefahr selber! In ihrem Wetterleuchten aus der Zukunft, im Vorschein ihres planetarischen Umfanges und ihres humanen Tiefganges, werden allererst die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten neuer Macht herleiten lassen." Hans Jonas - Das Prinzip Verantwortung

Sonntag, 5. August 2012

Have you ever felt like you're being followed?


 Emily stockte und wollte gerade weitersprechen, als Norah begann zu sprechen.
"Vielleicht ist es Schicksal?", lachte Norah zuerst, bevor sie plötzlich ernst wurde und sagte: "Oder er  verfolgt dich." Emily lief ein Schauer über den Rücken.

Donnerstag, 2. August 2012

Der Himmel fällt runter!

Es ist schon ein wenig beunruhigend zu erfahren,
dass gerade die Wohnzimmerdecke
der unter einem wohnenden Mieter heruntergefallen ist.

Wie lange das Laminat hier im Wohnzimmer wohl noch hält?
Hoffentlich so lange, bis ich im Oktober ausziehe.

Aber Katis Klavierspielen werde ich bis dahin schon vermissen.
Hat schließlich nicht jeder eine Mitbewohnerin,
die sämtliche Chopin-Werke flüssig spielen kann.
Von eigenen Kompositionen und Interpretationen ganz zu schweigen.

Und Geburtstagfeiern wird hier auch schwierig.
Also Los, Konstantinopel und Laraschatzii!
Bezieht eure Wohnung und richtet euer Nest fix her :)

Mittwoch, 1. August 2012

I bet your boyfriend hates you most


Beim Aussteigen musste Levin Emily helfen, was sie nur widerwillig annahm. Sie sah auf ihr Handy, um die Uhrzeit zu überprüfen. Es war schon fast drei Uhr morgens. Chris schlief garantiert längst. Aber wenn ich ihm erzähle, was alles passiert ist, wird er mir garantiert nicht böse sein. Sie klingelte. Als nichts geschah, klingelte sie noch einmal. Als sie gerade noch einmal den Klingelknopf drückte, drang Chris leicht gereizte Stimme aus der Sprechanlage: "Ja?"
"Hi Chris, hier ist Emily. Kannst du mich bitte reinlassen?" Der Türöffner summte und Emily drückte die Tür auf.
"Er wohnt ganz oben, also könntest du mich vielleicht …?" Emily hasste es, Levin fragen zu müssen und konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, doch Levin hatte sie trotzdem verstanden. Er ging ein wenig in die Hocke, legte seinen linken Arm in ihre Kniekehle, seinen rechten an ihren Rücken und kippte sie so, dass sie in seinen Armen lag. Dann richtete er sich mühelos auf. Ihre Krücken hielt Emily in ihren Händen. Levin trug sie die fünf Stockwerke hoch und stellte sie auf Chris Fußmatte ab, wo dieser schon wartete. Seine Haare waren vollkommen zerzaust, er hatte seine Brille nicht auf, was seine Augen ungewöhnlich klein wirken ließ und er trug nur eine Jogginghose, aus der oben seine Boxershorts raushing. Er sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen und hätte sich hastig etwas übergezogen. Wie unerwartet. Dass er kein Shirt trug machte Emily ein wenig verlegen. Sie bemerkte, wie er Levin einen seltsamen Blick zuwarf und die Situation wurde ihr noch unangenehmer.
"Ich-ähm, also...Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?", fragte sie mit unsicherer Stimme, ohne ihn anzusehen. Chris blinzelte ein paar Mal, offensichtlich verwirrt, bevor er fragte: "Was?" Er rieb sich die Augen.
"Emily möchte wissen, ob sie heute Nacht bei dir schlafen kann", wiederholte Levin langsam und deutlich, als würde er Chris für geistig zurückgeblieben halten. Emily warf ihm einen wütenden Blick zu.
"Warum? Was...Sind das Krücken? Und was ist mit deinem Gesicht-? Komm erstmal rein." 
Er öffnete die Tür und ließ Emily und, was Emily peinlich war, auch Levin herein und führte sie in sein Zimmer. Seine Mitbewohner waren zum Glück nicht zu Hause, da sie ihre Semesterferien woanders verbrachten, sodass sie sich wenigstens nicht auch noch dafür schuldig fühlte, sie ebenfalls aus dem Bett geklingelt zu haben.
Emily setzte sich auf Chris Bett, wo Levin sich zu ihrer Empörung neben ihr niederließ. Chris hob die Augenbrauen, sagte jedoch nichts und sank in seinen Sessel.
"Emily, was ist passiert?" Er schien beschlossen zu haben, Levin, der sich entspannt zurückgelehnt hatte und neugierig seine Umgebung musterte, zu ignorieren.
"Ich- Es ist kompliziert", begann sie und erzählte ihm, was alles passiert war, seit sie seine Wohnung verlassen hatte, wobei sie jedoch versuchte es nicht so seltsam wirken zu lassen, dass Levin immer plötzlich aufgetaucht war. Für Chris musste es sich so anhören, als wäre Levin die ganze Zeit bei ihr gewesen. Auch nicht viel besser. Chris sah sie für ein paar Augenblicke nur an.
"Aber dir geht es soweit gut?" Besorgt musterte er sie und Emily fielen wieder die ganzen kleinen Kratzer und die aufgeplatzte Lippe in ihrem Gesicht ein. Sie nickte.
"Also kann ich hierbleiben? Nur heute Nacht? Also den Rest, der davon noch übrig ist, meine ich." Erwartungsvoll sah sie ihn an und hoffte, obwohl sie sich dabei schäbig fühlte, dass ihre großen Augen auf ihn auch so wirkten, wie sie es scheinbar bei anderen Männern taten. Anziehend kann er mich ja kaum finden. Ich bin doch noch fast ein Kind für ihn, aber vielleicht funktioniert ja deswegen das Kindchenschema. Emily schob bei diesem Gedanken auch noch ihre Unterlippe vor und versuchte zu ignorieren, dass Levin neben ihr leise lachte und sachte den Kopf schüttelte. Chris nickte.
"Und…ähm...?" Chris sprach Levin immer noch nicht an, sondern nickte nur in seine Richtung.
"Oh, keine Sorge. Ich habe nicht die Absicht bei dir zu übernachten. Ich wollte Emily lediglich sicher hier abliefern." Mit einem Lächeln, das andere freundlich gefunden hätten, das Emily jedoch Schauer über den Rücken jagte, sah er sie an. Emily erwiderte den Blick gehässig.
"Gute Nacht ihr Zwei", trällerte Levin und verließ, mit einem Zwinkern seines linken Auges für Emily und einem kurzen Winken mit der rechten Hand an Chris, die Wohnung. Emily erwartete, dass Chris sie fragen würde, wer Levin war, woher sie ihn kannte oder etwas in der Art, doch Chris sah sie nur noch einen Moment an und gähnte dann.
"Leg dich ruhig in mein Bett, ich schlafe in Alex Zimmer." Alex war einer von Chris beiden Mitbewohnern. Emily wollte protestieren, doch da ihr keine andere Lösung einfiel, nickte sie nur, zog die Hose, die sie sich über ihre Boxershorts gezogen hatte, aus und legte sich hin. Chris wünschte ihr eine Gute Nacht und verließ, das Licht ausschaltend, sein Zimmer. Für einige Minuten lag Emily hellwach im Bett und bezweifelte, dass sie in der Lage sein würde, einzuschlafen, doch dann überkam sie mit einem Mal eine Welle der Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen Schlaf.