Sonntag, 16. November 2014

Calm down? I think I'm perfectly calm considering the situation!


Bewegungs- und ausdruckslos stand sie auf ihrem Bett als ihr dämmerte, in was für einer Gefahr sie schwebte. Levin betrachtete sie besorgt. Er hatte aufgehört zu reden und durchquerte den Rest des Zimmers in zwei Schritten. Emily kauerte nun auf ihrem Bett bewegungslos und mit starrem Blick. Er schlang seine Arme um ihren Oberkörper und zog sie vom Bett. Da fing sie an, um sich zu schlagen und zu treten und Levin konnte sie kaum halten. Von hinten hatte er sie im Klammergriff, die Arme über ihrer Brust verschränkt, sie einige Zentimeter über dem Boden haltend. Heiser versuchte sie zu schreien, doch ihre Stimmbänder hatten ihr die Dienste versagt. Sie war wie von Sinnen. Und nichts von dem, was er sagte, kam bei ihr an. Er stellte Emily ab, packte ihre Schultern und drehte sie um. Mit festem Griff hielt er sie und sah sie eindringlich an. Sie hatte aufgehört, um sich zu schlagen und begann langsam  ihre Umgebung wieder wahrzunehmen.
"Emily. Beruhige dich. Ich werde dir nichts tun. Ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde." Sie sah zu ihm hoch. Die grauen Augen geweitet, die Wangen vor Anstrengung gerötet die Haare zerzaust. Levin erwiderte ihren Blick, ohne zu blinzeln. Emily starrte ihn an und wurde sich plötzlich der Situation bewusst. Levin sah sie so merkwürdig an.

Montag, 10. November 2014

Perspektive

Verwunderlich,
wie manchmal
die Dinge

ins rechte Licht
rücken und
man so

Perspektive
und Einsicht
gewinnt.

Montag, 29. September 2014

Coping


Weil man manchmal nichts Neues zum Lesen findet und deswegen wiederentdecken kann, warum ein Lieblingsbuch ein Lieblingsbuch ist:



“Perhaps the greatest faculty our minds posses is the ability to cope with pain. Classic thinking teaches us of the four doors of the mind, which everyone moves through according to their need.

First is the door of sleep. Sleep offers us a retreat from the world and all its pain. Sleep marks passing time, giving us distance from the things that have hurt us. When a person is wounded they will often fall unconscious. Similarly, someone who hears traumatic news will often swoon or faint. This is the mind’s way of protecting itself from pain by stepping through the first door.

Second is the door of forgetting. Some wounds are too deep to heal, or too deep to heal quickly. In addition, many memories are simply painful, and there is no healing to be done. The saying ‘time heals all wounds’ is false. Time heals most wounds. The rest are hidden behind this door.

Third is the door of madness. There are times when the mind is dealt such a blow it hides itself in insanity. While this may not seem beneficial, it is. There are times when reality is nothing but pain, and to escape that pain the mind must leave reality behind.

Last is the door of death. The final resort. Nothing can hurt us after we are dead, or so we are told.”


Patrick Rothfuss - The Name of the Wind


Samstag, 31. Mai 2014

Anthropos

"Der Alte kroch auf Händen und Füßen herum wie ein Tier, warf sich zu Boden, wälzte sich über den Teppich und blieb dann liegen, irgendwo in seinem Zimmer, zwischen den Stühlen, mit kaltem Schweiß bedeckt. 'Was ist der Mensch?' stöhnte er leise. 'Was ist der Mensch?'"
(Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker)

Sehr geehrter Herr Kommissär Bärlach, vielleicht ist folgende Grafik zur Beantwortung ihrer Frage hilfreich:

Sonntag, 23. März 2014

Bunnies

Bunnies aren't as cute as everybody supposes
they've got them hoppy legs and twitchy little noses!

And what's with all the carrots?
What do they need such good eyesight for anyway?

(Anya - I've got a theory)

Donnerstag, 6. März 2014

Maybe everything has to be destroyed to build something new.

Vielleicht müssen die Grundfesten des Wesens, das man über die Jahre entwickelt hat, erschüttert werden. Selbstbilder, die man errichtete müssen niedergerissen werden und all das Selbstvertrauen und das Gefühl von Kompetenz völlig zertrümmert, zerstört und verbrannt werden, damit aus ihrer Asche etwas Neues entstehen kann. Auf fruchtbarem Boden, wie bei der Brandrodung. Vielleicht ist die Empfindung der Selbstwirksamkeit ein Trugbild, das es gilt aufzudecken. Kann man seinen Fehlern nicht selbst schonungslos ins Gesicht blicken, weil man zu gut ist darin, sie zu verdrängen und sich selbst gegenüber seine positiven Seiten hervorzuheben, müssen andere kommen und einen mit kräftigen Ohrfeigen aus der Traumwelt des Selbstbetrugs holen, die man sich aufgebaut hat. Denn eigentlich kann man nichts. Man weiß ein bisschen Etwas, aber das war es eigentlich schon. Denn wer man ist, ob man nett ist, witzig, verständnisvoll, ob man eine schnelle Auffassungsgabe hat oder neugierig ist, ist eigentlich egal.

Oder vielleicht ist das Referendariat auch einfach nur scheiße.

Freitag, 17. Januar 2014

Spaßspießbürgerliche Hipsterhippiehafte Verklärungsvertagungsversuche

"Ich bin nämlich mein eigener
bürgerlicher Albtraum.
Wenn ich Geld habe, investiere ich es
hauptsächlich in Kultur,
gutes Essen und
Wellness-Wochenenden.
Außerdem habe ich diese
spießige Wunschvorstellung von der
Zukunft:
Hochzeit und Häuslichkeit,
am besten irgendwo
umgeben von Natur,
aber nicht zu weit ab vom Schuss –
und jeden Abend
eine Dinnerparty schmeißen.
Dass das nicht so laufen wird,
ist mir klar.
Und das ist
wahrscheinlich
auch besser so.
Trotzdem bauen
nicht wenige
Entscheidungen auf diesem Wunsch auf."