Mittwoch, 14. November 2012

Gaudeamus Igitur!

Ein wirklich gar nicht mal schlechtes Lied...vielleicht finde ich das aber auch nur, weil singen im Latein-Unterricht besser war, als Latein-Unterricht. Vielleicht hat Herr Stoffele auch nur eine so schöne Gesangsstimme, dass es mir gefiel. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein bisschen nostalgisch. ODER vielleicht möchte ich eine Botschaft vermitteln. Wer weiß? Ich nicht.

1. Strophe
Gaudeamus igitur,
iuvenes dum sumus,
post iucundam iuventutem,
post molestam senectutem
nos habebit humus.

2. Strophe
Ubi sunt, qui ante nos
in mundo fuere?
Vadite ad superos,
transite ad inferos,
ubi iam fuere.

3. Strophe
Vita nostra brevis est,
brevi finietur,
venit mors velociter,
rapit nos atrociter,
nemini parcetur.

4. Strophe
Vivant omnes virgines
faciles, formosae,
vivant et mulieres,
tenerae amabiles,
bonae laboriosae!

5. Strophe
Pereat tristitia,
pereant osores,
pereat diabolus,
quivis antiburschius,
atque irrisores!


Für diejenigen, die kein Latein hatten, und diejenigen, die es einfach nur nicht können (so wie ich), die aber (im Gegensatz zu mir) nicht in den Genuss von Herrn Stoffeles relativ regelmäßigen Singorgien gerieten.
Deutscher Text

1. Strophe
Brüder lasst uns lustig sein,
weil der Frühling währet
und der Jugend Sonnenschein
unser Laub verkläret;
Grab und Bahre warten nicht,
wer die Rosen jetzo bricht,
dem ist der Kranz bescheret.

2. Strophe
Unsres Lebens schnelle Flucht
leidet keinen Zügel,
und des Schicksals Eifersucht
macht ihr stetig Flügel;
Zeit und Jahre fliehn davon,
und vielleicht schnitzt man schon
an unsres Grabes Riegel.

3. Strophe
Wo sind diese, sagt es mir,
die vor wenig Jahren
eben also, gleich wie wir,
jung und fröhlich waren?
Ihre Leiber deckt der Sand,
sie sind in ein ander Land
aus dieser Welt gefahren.

4. Strophe
Wer nach unsern Vätern forscht
mag den Kirchhof fragen:
ihr Gebein, so längst vermorscht,
wird ihm Antwort sagen;
kann uns doch der Himmel bald,
eh‘ die Morgenglocke schallt,
in unsre Gräber tragen!

5. Strophe
Unterdessen seid vergnügt,
lasst den Himmel walten,
trinkt, bis euch das Bier besiegt
nach Manier der Alten!
Fort, mir wässert schon das Maul,
und, ihr andern, seid nicht faul,
die Mode zu erhalten!

Montag, 12. November 2012

Später

Thomas Bayrle, Objekt Rössler (2005)
Provisorisch ist das alles.
War es schon immer.

Alles tun mit Blick auf Bald.
Oder später.
Oder irgendwann.

Wird alles besser.
Oder anders.
Oder irgendwie.

Wurde es schon immer.