Sonntag, 30. Dezember 2012

Boah Hans, du bist so ein Otto!

Hat jemand in letzter Zeit mal wieder Hänsel und Gretel gelesen?
Zu Anfang denkt man ja noch, dass Hänsel der pfiffige Bursche ist, der seine kleine Schwester vor dem Hungertod im Wald retten will. Aber wer war es, der die Idee hatte, am Haus zu knabbern? Hänsel! Wer wird in einen Käfig gesteckt und gemästet, während seine Schwester hungernd versklavt wird, lässt sich füttern und gibt ihr nix ab? Hänsel!
Aber wer schubst die Hexe in den Ofen? Gretel! Als sie dann die Schätze der Hexe einstecken, wer ist es da, der sein gieriges Geschwisterkind maßregelt? Na, Gretel! Und wer will die arme Ente überlasten und sie womöglich ertränken? Hänsel -.-

Es ist schon richtig, dass man dumme Kinder hänselt und nicht gretelt.

Mittwoch, 14. November 2012

Gaudeamus Igitur!

Ein wirklich gar nicht mal schlechtes Lied...vielleicht finde ich das aber auch nur, weil singen im Latein-Unterricht besser war, als Latein-Unterricht. Vielleicht hat Herr Stoffele auch nur eine so schöne Gesangsstimme, dass es mir gefiel. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein bisschen nostalgisch. ODER vielleicht möchte ich eine Botschaft vermitteln. Wer weiß? Ich nicht.

1. Strophe
Gaudeamus igitur,
iuvenes dum sumus,
post iucundam iuventutem,
post molestam senectutem
nos habebit humus.

2. Strophe
Ubi sunt, qui ante nos
in mundo fuere?
Vadite ad superos,
transite ad inferos,
ubi iam fuere.

3. Strophe
Vita nostra brevis est,
brevi finietur,
venit mors velociter,
rapit nos atrociter,
nemini parcetur.

4. Strophe
Vivant omnes virgines
faciles, formosae,
vivant et mulieres,
tenerae amabiles,
bonae laboriosae!

5. Strophe
Pereat tristitia,
pereant osores,
pereat diabolus,
quivis antiburschius,
atque irrisores!


Für diejenigen, die kein Latein hatten, und diejenigen, die es einfach nur nicht können (so wie ich), die aber (im Gegensatz zu mir) nicht in den Genuss von Herrn Stoffeles relativ regelmäßigen Singorgien gerieten.
Deutscher Text

1. Strophe
Brüder lasst uns lustig sein,
weil der Frühling währet
und der Jugend Sonnenschein
unser Laub verkläret;
Grab und Bahre warten nicht,
wer die Rosen jetzo bricht,
dem ist der Kranz bescheret.

2. Strophe
Unsres Lebens schnelle Flucht
leidet keinen Zügel,
und des Schicksals Eifersucht
macht ihr stetig Flügel;
Zeit und Jahre fliehn davon,
und vielleicht schnitzt man schon
an unsres Grabes Riegel.

3. Strophe
Wo sind diese, sagt es mir,
die vor wenig Jahren
eben also, gleich wie wir,
jung und fröhlich waren?
Ihre Leiber deckt der Sand,
sie sind in ein ander Land
aus dieser Welt gefahren.

4. Strophe
Wer nach unsern Vätern forscht
mag den Kirchhof fragen:
ihr Gebein, so längst vermorscht,
wird ihm Antwort sagen;
kann uns doch der Himmel bald,
eh‘ die Morgenglocke schallt,
in unsre Gräber tragen!

5. Strophe
Unterdessen seid vergnügt,
lasst den Himmel walten,
trinkt, bis euch das Bier besiegt
nach Manier der Alten!
Fort, mir wässert schon das Maul,
und, ihr andern, seid nicht faul,
die Mode zu erhalten!

Montag, 12. November 2012

Später

Thomas Bayrle, Objekt Rössler (2005)
Provisorisch ist das alles.
War es schon immer.

Alles tun mit Blick auf Bald.
Oder später.
Oder irgendwann.

Wird alles besser.
Oder anders.
Oder irgendwie.

Wurde es schon immer.

Freitag, 19. Oktober 2012

Easy


"Das ist ganz einfach. Du hast ein Schmuckstück, das mich interessiert. Einen Anhänger. Den bringst du mir  zum Strand. Dort wo ich dich das letzte Mal schon fertig machen wollte. Und auch, wenn diese Warnung  eigentlich überflüssig ist, da du bestimmt schon begriffen hast, dass es nichts nützen würde: Du kommst  allein. Und sagst niemandem, wo du hingehst. Und du beeilst dich besser, sonst tu ich dem kleinen  Flittchen hier vielleicht doch noch was an." Er legte auf. 
Emily sprang auf. Und bereute es sofort. Der Schmerz in ihrem Knöchel war so stark, dass sie fast  umgefallen wäre. Schnell atmend rang sie um Gleichgewicht. Wie sollte sie schnell zum Strand kommen,  wenn sie kaum laufen konnte? Sie hatte zwar ein Fahrrad, aber bei dem müsste sie die Reifen erst  aufpumpen, da sie es schon seit Monaten nicht benutzt hatte. Wo war Levin mit seinem Auto, wenn man  ihn brauchte? Da sah sie die Autoschlüssel ihrer Mutter auf dem Schrank im Flur liegen. Sie war noch nie  selbst Auto gefahren, aber immerhin hatte ihre Mutter einen Wagen mit Automatikgetriebe. Das sollte  doch einfacher sein als  mit Schaltung, oder?

Dienstag, 9. Oktober 2012

Wasser Bruce Lee-Style



Also versuche ich, Wasser zu sein.
Nicht funktionale Grammatik,
Nicht Satzklammer,
Nicht Determinative,
Nicht integrativer Deutschunterricht:
Wasser.

Na toll, jetzt muss ich pinkeln -.-

Freitag, 28. September 2012

Accio Brain!



Nur, um mal zu verdeutlichen, wie es sich anfühlt Karl Popper in seinen Kopf zu prügeln, wenn man keinerlei Verständnis für Logik hat.

Samstag, 22. September 2012

"Ich bin jedenfalls erfreut, dich nicht nochmal riechen zu müssen!"


Unpassend zum Thema, aber im Hinblick auf den bald
bevorstehenden Umzug (schon wieder -.-) ist dies mein Adé.
Das Telefon klingelte. Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und bemerkte, dass Norah schon seit  fast einer Stunde weg war.
Emily schaute auf die Nummernanzeige, es war Norahs Nummer.
"Wo bleibst du denn?", meldete sich Emily am Telefon.
"Oh, hast du etwa Sehnsucht nach mir, du kleines Miststück?", drang eine schrecklich  bekannte Stimme aus dem Hörer. Es war der Fleischklops und Emily hätte fast das Telefon fallen gelassen. Wie kam er an  Norahs Handy? Emily presste fest die Augen zu und versuchte ruhig zu bleiben.
"Erfreut, von mir zu hören?", lachte es dreckig aus dem Lautsprecher.
"Ich bin jedenfalls erfreut, dich nicht nochmal riechen zu müssen!" Emilys loses Mundwerk antwortete fast  automatisch.
"Halts Maul, du dreckige Schlampe! Noch eine freche Bemerkung und deine kleine Freundin wird dafür  bezahlen!" Der Fleischklops klang wirklich wütend und im Hintergrund hörte sie eine Mädchenstimme  schreien.
"Norah!", rief Emily.
"Ach so heißt die Kleine hier. Wollte uns ihren Namen nicht verraten. Ist mir aber auch ziemlich egal. Ich  habe ein paar Anweisungen für dich, die du ganz artig ausführen wirst, weil deine Freundin sonst in  Einzelteilen zu dir zurückkommt." Der Widerling hatte seine bösartige Lache wieder. Emilys Gedanken  rasten. Was könnte er von ihr wollen? Und wer war das "uns" von dem der Klops gesprochen hatte? Gab  es etwa noch mehr von dieser Sorte? Bei dem Gedanken wurde ihr übel und das nicht nur wegen des  Körpergeruchs, den sie sich ausmalte. Was hatten sie Norah angetan?
"Du…" Emily wollte gerade wieder zu einer bissigen Bemerkung ansetzen, als sie an Norah dachte.
"Was willst du von mir?", fragte sie stattdessen.

Samstag, 15. September 2012

GOA GOA GOA MPU, ja!

Anlässlich des heutigen Schmausengehens mit meinen Lieblingspaderbornundumländern im GOA Curry, was durchaus zu empfehlen ist, sehr lecker, sehr nett alles, ein künstlerisch hoch wertvolles Video.

Das System ist im System, ja!

Vielleicht kommt uns der Polizist mit Elfenohren ja besuchen.

Und nach der Nahrungsaufnahme freuen wir uns auf die Wiederkehr des Herrn Fred aus dem farfaraway Kanada :)

Sir Karl Raimund Popper muss demnach mit seiner Logik der Forschung noch ein wenig auf mich warten...

Freitag, 14. September 2012

3000-fache Sinnsuche auf der Polly Pocket Insel.

Anlässlich des 3000sten Seitenaufruf schreibe ich nun aus Stuttgart mal wieder etwas. Ich will schon die ganze Zeit...es juckt so richtig in den Fingern, aber 4 Examensprüfungen hauen doch echt rein.

Es soll aber nicht nur Gelaber sein hier. Sondern es soll um etwas gehen, was mir zu denken gibt.

Es soll um kinder-Überraschung gehen. Jawohl! Mädels: Habt ihr euch je darüber beschwert, dass im Ü-Ei Jungenspielzeug war? War euch das Spielzeug nicht rosa genug? Also ich fand die Figuren immer voll okay.

Aber jetzt gibt es zusätzlich zum normalen Kinder Überraschungsei, das ja offensichtlich von "kinder" für Kinder ist, das Mädchen Überraschungsei. Für Mädchen. Ist das andere jetzt das für Jungen? Nein. Das andere ist weiterhin das Ü-Ei für normale Kinder. Also gibt es jetzt eins für normale kinder und eins für Mädchen.
WTF?

Kann mir das jemand erklären? Versuchen der Fachbereich der Gender Studies und eigentlich jede Anti-Diskriminierungs-Institution Unterschiede nicht zu betonen? Geht es nicht eigentlich darum, alle gleich zu behandeln?

Und: Rosa? Warum ist denn der Kram auch noch rosa? Bitte, Ferrero. Tut das nicht mehr! Nehmt dieses unglaublich überflüssige, unnötige, sexistische Unding wieder vom Markt.

(Und wenn ihr schon dabei seid, nehmt auch dieses ätzende Schokobon wieder aus der Werbung. Falls das nicht schon geschehen ist. Gibt es das noch? Hmm...)

Sonntag, 19. August 2012

Pizza!!! (Und ein schönes Foto mit dem Becci-Tier :D)


Da der Kühlschrank ziemlich leer war, schauten beide nach, wie viel Geld sie hatten und entschlossen sich dazu, sich vorerst von Tiefkühlpizza zu ernähren.
"Optimales Preis-Leistungs Verhältnis", lachte Norah und Emily stimmte mit ein.
Emily hätte aber unmöglich einkaufen gehen können, ihr Fuß tat zwar nicht mehr so weh, wie am Vortag,  aber Gehen fiel ihr immer noch schwer. Also ging Norah alleine zum Supermarkt, der gerade einmal fünf  Minuten Fußweg entfernt war.
Emily blieb allein zu Hause und begann fast sofort wieder zu grübeln.
Was war das für eine komische Geschichte in die sie da scheinbar hereingezogen worden war?
Erst Levin, der ständig irgendwo auftauchte - wo ist er jetzt eigentlich? - und dann der Muskelmann am Strand. Selbst für so eine stattliche Körpergröße  und derart trainierte Muskeln war er ungewöhnlich stark. Sie schauderte. Emily wusste nicht, vor wem sie mehr Angst hatte. Bei dem Fleischklops wusste sie wenigstens definitiv, dass er gefährlich und feindlich  war. Aber Levin? Auch er hatte etwas … Merkwürdiges an sich. Wie hatte er es geschafft, den riesigen Kerl  niederzuschlagen? Reiner Überraschungsmoment? Wohl kaum. Doch irgendwie hatte Emily das Gefühl,  dass sie früher oder später noch erfahren würde, was es mit der ganzen Geschichte auf sich hatte. Ob sie  es nun wollte oder nicht. Ich will lieber nicht.

Dienstag, 14. August 2012

“Sometimes they do things to make me do the opposite of what they think, I think, they think, I am going to do.”

So viel Zeit, die ich damit verbringe, die Distanz zu messen, die zwischen mir und anderen liegt.
Räumlich, Zeitlich, Emotional, Persönlich.
Ich will nicht den Übergang, das Zweitbeste. Ich will das Beste.
Einmal nicht an zweiter Stelle sein. Dann vielleicht noch lieber ganz hinten.
Meine Augen scheinen allmählich der grauen Ödnis nachzugeben, die sie zu durchschauen versuchen.
Ob es jenseits des wabernden Grau etwas gibt? Etwas, das besser ist?
Oder ist es wirklich überall gleich? Ein allumfassender Ozean aus Nichts.

So kreisen meine Gedanken, bis ein bekanntes Gesicht auftaucht und mich für kurze Zeit aus dieser Lethargie herausholt. Ich brauche die Fröhlichkeit nicht vorzutäuschen, sie kommt von ganz allein, ist echt. Vielleicht ist das mein Heilmittel? Nähe? Die Wärme, die Freundschaft geben kann, ein Lächeln, ein paar Worte reichen schon, um alles andere zu vertreiben.

Den Kopf hochzuhalten hast du mir einmal beigebracht. Hast mir zu einer Stärke verholfen, des Geistes, des Willens, des Herzens. Also halte ich meinen Kopf oben, den Blick nach vorn gerichtet. Immer auf der Suche nach dir.

(inspiriert von Ben Howards "Keep your head up", Der Posttitel ist ein Zitat aus ― James DashnerThe Death Cure)

Donnerstag, 9. August 2012

ಥ_ಥ

Nachdem die erste Examensprüfung heute endlich hinter mich gebracht wurde, von einer Person, die ich hinter mir ließ, da sie zu viel über den klientenzentrierten Ansatz wusste, gilt es, sich auf die nächste Prüfung vorzubereiten: Hans Jonas, "Das Prinzip Verantwortung".
Eine kleine Leseprobe, damit man sich ein Bild von dem machen kann, was mich erwartet:

"Der endgültig entfesselte Prometheus, dem die Wissenschaft nie gekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb gibt, ruft nach einer Ethik, die durch freiwillige Zügel seine Macht davor zurückhält, dem Menschen zum Unheil zu werden. [...] Die dem Menschenglück zugedachte Unterwerfung der Natur hat im Übermaß ihres Erfolges, der sich nun auch auf die Natur des Menschen selbst erstreckt, zur größten Herausforderung geführt, die je dem menschlichen Sein aus eigenem Tun erwachsen ist. Alles daran ist neuartig, dem Bisherigen unähnlich, der Art wie der Größenordnung nach: Was der Mensch heute tun kann und dann, in der unwiderstehlichen Ausübung dieses Könnens, weiterhin zu tun gezwungen ist, das hat nicht seinesgleichen in vergangener Erfahrung. Auf sie war alle bisherige Weisheit über rechtes Verhalten zugeschnitten. Keine überlieferte Ethik belehrt uns daher über die Normen von »Gut« und »Böse«, denen die ganz neuen Modalitäten der Macht und ihrer möglichen Schöpfungen zu unterstellen sind. Das Neuland kollektiver Praxis, das wir mit der Hochtechnologie betreten haben, ist für die ethische Theorie noch ein Niemandsland.[...] Was kann als Kompaß dienen? Die vorausgedachte Gefahr selber! In ihrem Wetterleuchten aus der Zukunft, im Vorschein ihres planetarischen Umfanges und ihres humanen Tiefganges, werden allererst die ethischen Prinzipien entdeckbar, aus denen sich die neuen Pflichten neuer Macht herleiten lassen." Hans Jonas - Das Prinzip Verantwortung

Sonntag, 5. August 2012

Have you ever felt like you're being followed?


 Emily stockte und wollte gerade weitersprechen, als Norah begann zu sprechen.
"Vielleicht ist es Schicksal?", lachte Norah zuerst, bevor sie plötzlich ernst wurde und sagte: "Oder er  verfolgt dich." Emily lief ein Schauer über den Rücken.

Donnerstag, 2. August 2012

Der Himmel fällt runter!

Es ist schon ein wenig beunruhigend zu erfahren,
dass gerade die Wohnzimmerdecke
der unter einem wohnenden Mieter heruntergefallen ist.

Wie lange das Laminat hier im Wohnzimmer wohl noch hält?
Hoffentlich so lange, bis ich im Oktober ausziehe.

Aber Katis Klavierspielen werde ich bis dahin schon vermissen.
Hat schließlich nicht jeder eine Mitbewohnerin,
die sämtliche Chopin-Werke flüssig spielen kann.
Von eigenen Kompositionen und Interpretationen ganz zu schweigen.

Und Geburtstagfeiern wird hier auch schwierig.
Also Los, Konstantinopel und Laraschatzii!
Bezieht eure Wohnung und richtet euer Nest fix her :)

Mittwoch, 1. August 2012

I bet your boyfriend hates you most


Beim Aussteigen musste Levin Emily helfen, was sie nur widerwillig annahm. Sie sah auf ihr Handy, um die Uhrzeit zu überprüfen. Es war schon fast drei Uhr morgens. Chris schlief garantiert längst. Aber wenn ich ihm erzähle, was alles passiert ist, wird er mir garantiert nicht böse sein. Sie klingelte. Als nichts geschah, klingelte sie noch einmal. Als sie gerade noch einmal den Klingelknopf drückte, drang Chris leicht gereizte Stimme aus der Sprechanlage: "Ja?"
"Hi Chris, hier ist Emily. Kannst du mich bitte reinlassen?" Der Türöffner summte und Emily drückte die Tür auf.
"Er wohnt ganz oben, also könntest du mich vielleicht …?" Emily hasste es, Levin fragen zu müssen und konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, doch Levin hatte sie trotzdem verstanden. Er ging ein wenig in die Hocke, legte seinen linken Arm in ihre Kniekehle, seinen rechten an ihren Rücken und kippte sie so, dass sie in seinen Armen lag. Dann richtete er sich mühelos auf. Ihre Krücken hielt Emily in ihren Händen. Levin trug sie die fünf Stockwerke hoch und stellte sie auf Chris Fußmatte ab, wo dieser schon wartete. Seine Haare waren vollkommen zerzaust, er hatte seine Brille nicht auf, was seine Augen ungewöhnlich klein wirken ließ und er trug nur eine Jogginghose, aus der oben seine Boxershorts raushing. Er sah aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen und hätte sich hastig etwas übergezogen. Wie unerwartet. Dass er kein Shirt trug machte Emily ein wenig verlegen. Sie bemerkte, wie er Levin einen seltsamen Blick zuwarf und die Situation wurde ihr noch unangenehmer.
"Ich-ähm, also...Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?", fragte sie mit unsicherer Stimme, ohne ihn anzusehen. Chris blinzelte ein paar Mal, offensichtlich verwirrt, bevor er fragte: "Was?" Er rieb sich die Augen.
"Emily möchte wissen, ob sie heute Nacht bei dir schlafen kann", wiederholte Levin langsam und deutlich, als würde er Chris für geistig zurückgeblieben halten. Emily warf ihm einen wütenden Blick zu.
"Warum? Was...Sind das Krücken? Und was ist mit deinem Gesicht-? Komm erstmal rein." 
Er öffnete die Tür und ließ Emily und, was Emily peinlich war, auch Levin herein und führte sie in sein Zimmer. Seine Mitbewohner waren zum Glück nicht zu Hause, da sie ihre Semesterferien woanders verbrachten, sodass sie sich wenigstens nicht auch noch dafür schuldig fühlte, sie ebenfalls aus dem Bett geklingelt zu haben.
Emily setzte sich auf Chris Bett, wo Levin sich zu ihrer Empörung neben ihr niederließ. Chris hob die Augenbrauen, sagte jedoch nichts und sank in seinen Sessel.
"Emily, was ist passiert?" Er schien beschlossen zu haben, Levin, der sich entspannt zurückgelehnt hatte und neugierig seine Umgebung musterte, zu ignorieren.
"Ich- Es ist kompliziert", begann sie und erzählte ihm, was alles passiert war, seit sie seine Wohnung verlassen hatte, wobei sie jedoch versuchte es nicht so seltsam wirken zu lassen, dass Levin immer plötzlich aufgetaucht war. Für Chris musste es sich so anhören, als wäre Levin die ganze Zeit bei ihr gewesen. Auch nicht viel besser. Chris sah sie für ein paar Augenblicke nur an.
"Aber dir geht es soweit gut?" Besorgt musterte er sie und Emily fielen wieder die ganzen kleinen Kratzer und die aufgeplatzte Lippe in ihrem Gesicht ein. Sie nickte.
"Also kann ich hierbleiben? Nur heute Nacht? Also den Rest, der davon noch übrig ist, meine ich." Erwartungsvoll sah sie ihn an und hoffte, obwohl sie sich dabei schäbig fühlte, dass ihre großen Augen auf ihn auch so wirkten, wie sie es scheinbar bei anderen Männern taten. Anziehend kann er mich ja kaum finden. Ich bin doch noch fast ein Kind für ihn, aber vielleicht funktioniert ja deswegen das Kindchenschema. Emily schob bei diesem Gedanken auch noch ihre Unterlippe vor und versuchte zu ignorieren, dass Levin neben ihr leise lachte und sachte den Kopf schüttelte. Chris nickte.
"Und…ähm...?" Chris sprach Levin immer noch nicht an, sondern nickte nur in seine Richtung.
"Oh, keine Sorge. Ich habe nicht die Absicht bei dir zu übernachten. Ich wollte Emily lediglich sicher hier abliefern." Mit einem Lächeln, das andere freundlich gefunden hätten, das Emily jedoch Schauer über den Rücken jagte, sah er sie an. Emily erwiderte den Blick gehässig.
"Gute Nacht ihr Zwei", trällerte Levin und verließ, mit einem Zwinkern seines linken Auges für Emily und einem kurzen Winken mit der rechten Hand an Chris, die Wohnung. Emily erwartete, dass Chris sie fragen würde, wer Levin war, woher sie ihn kannte oder etwas in der Art, doch Chris sah sie nur noch einen Moment an und gähnte dann.
"Leg dich ruhig in mein Bett, ich schlafe in Alex Zimmer." Alex war einer von Chris beiden Mitbewohnern. Emily wollte protestieren, doch da ihr keine andere Lösung einfiel, nickte sie nur, zog die Hose, die sie sich über ihre Boxershorts gezogen hatte, aus und legte sich hin. Chris wünschte ihr eine Gute Nacht und verließ, das Licht ausschaltend, sein Zimmer. Für einige Minuten lag Emily hellwach im Bett und bezweifelte, dass sie in der Lage sein würde, einzuschlafen, doch dann überkam sie mit einem Mal eine Welle der Müdigkeit und sie fiel in einen tiefen Schlaf.

Freitag, 27. Juli 2012

Hexen stehen immer zwischen Birken!

Meine Hose steckt nicht in meinen Socken, weil besonders cool bin,
sondern weil man beim Wandern in der Schwäbischen Alb
(und auch sonst wo) vorsichtig bezüglich der Zecken sein sollte.
Außerdem kommen so die megastylischen
Keine-Ahnung-von-welcher-und-ob-überhaupt-von-irgendeiner-Marke
Sportschuhe viel besser zur Geltung, yaah!
"Stelle dich an den Abgrund der Hölle und tanze zur Musik der Sterne!"
Walter Moers, Ensel und Krete

Montag, 16. Juli 2012

Zum zweiten letzten Mal siehst du der Bahn hinterher und fragst dich: "Warum machen leere Gleise mein Herz so schwer?"





Viele Menschen fahren nicht gern rückwärts Zug oder Bus.
Es bereitet ihnen Übelkeit.



Vielleicht schauen sie nicht gern zurück.
Oder vielleicht haben sie Angst davor, nicht sehen zu können, was vor ihnen liegt.



Sonntag, 8. Juli 2012

Arroganz sieht nur von oben aus wie Niveau.


"Und dieser Freund von dir, der hat kein Problem damit, wenn du so spät bei ihm auftauchst?"
"Er wird das wohl weniger schlimm finden, als zu wissen, dass Jemand wie du sich in meiner Wohnung befindet, während ich dort schlafe", erwiderte sie nüchtern. Levin grinste. Warum grinst er ständig?
"Ach du meinst, weil ich so gut aussehe. Eifersüchtige Kerle sind wirklich furchtbar. Du solltest ihn verlassen. Nicht wegen mir natürlich, sondern zu deinem eigenen Besten", sprach er mit gespielter Überzeugung.
"Er ist nicht-" setzte sie an, doch wurde von Levin unterbrochen:
"Obwohl ich natürlich mein Bestes geben werde, um dich zu trösten." Mit seinem anzüglichen Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue drehte er sich zu ihr um. Da sie gerade an einer roten Ampel standen, nahm er sich die Zeit, sie von oben bis unten mit einem Blick zu mustern, der ihr Blut zum Kochen brachte. Vor Wut.
"Nur damit du es weißt: Mit deiner Macho-Art beeindruckst du mich kein bisschen!"
"Gut, dass ich noch nicht einmal angefangen habe, zu versuchen, dich zu beeindrucken", lachte Levin hämisch.
"Du bist so ein widerlicher, schleimiger-" sein nun amüsierter Blick ließ sie verstummen. Es macht ihm einfach einen Wahnsinnsspaß mich zu ärgern...
"Ein widerlicher, schleimiger Was?" Spöttisch grinsend gab er Gas, als die Ampel auf Grün schaltete, doch Emily schwieg wieder beharrlich. Levin lachte leise, doch Emily ignorierte ihn für den Rest der Fahrt.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Loss

Life's not a song 
Life isn't bliss 
Life is just this 
It's living 
You'll get along 
The pain that you feel 
You only can heal 
By living 
You have to go one living



(James Marsters - "Something to sing about") 

Montag, 11. Juni 2012

Farewell

8 Tage habe ich nun gegrübelt und mit mir gerungen.
Überlegt, ob ich etwas schreiben soll. An dich.
Du bist doch nicht mehr hier, um es zu lesen.
Und doch scheint es mir irgendwie...wichtig.

Denn ich erinnere mich an so viele Dinge
Und es lässt mir keine Ruhe. Ich erinnere mich,
Wie du in der fünften Klasse Kreide gegessen hast, um den bösen Wolf der sieben Geißlein zu spielen.
Wie du in der sechsten Klasse, in Winterberg so heiser warst, dass du nur quieken konntest.
Wie Julia Marcone damals zu mir meinte, es hätte sie wahnsinnig gemacht, dass du immer Fußballtraining hattest.
Wie du in Latein viel mehr Aufwand dafür betrieben hast, auf unmöglichste und umständlichste Arten zu spicken, als sogar Galileo je getestet hat.
Wie du im Deutschunterricht zum Thema freiem Schreiben ein richtig gutes Gedicht über Zeit geschreiben hast, dass ich so schön fand, dass du es mir geschenkt hast.
Wie du auf der Klassenfahrt in Friesland mit angeschwollenem Gesicht dein Apfelmus löffeln musstest, weil deine Weisheitszähne gerade rausgenommen worden waren.
Wie du Chrisbo im Englischunterricht meine blaue Haarfarbe in die Haare geschmiert hast, weil du nicht wusstest, was es war.
Wie wir abgemacht haben, dass wir einander heiraten, falls wir mit 40 noch ledig sind.
Wie du mir Scham genommen hast, als ich mich selbst gehasst habe.
Wie du mir gesagt hast, der Song "Chaos" von Planlos drücke genau aus, wie du dich manchmal fühlst.
Wie du im Spanischunterricht Herrn Bilke fast zur Verzweiflung getrieben hast, weil du immer Ángel anstatt Angél gesagt hast.
Wie du mir, als ich dich das letzte Mal gesehen habe, erzählt hast, dass du dich in China gefühlt hast wie ein Superstar, weil die Chinesen im Supermarkt hinter dir her schlichen, um genau das in ihre Einkaufskörbe zu tun, was du in deinen legtest.
Wie ich mir die ganze Zeit bei Facebook deine Fotos angeguckt und dich beneidet habe um das, was du alles erlebst und siehst.
Wie du die ganzen Jahre über immer ein breites Lächeln für mich übrig hattest, obwohl wir uns nicht nahstanden.

Ich wäre gern gläubig im Moment.

Würde gern glauben, 
dass gute Menschen in den Himmel kommen,
dass du noch irgendwo bist und auf uns Acht gibst,
auf uns wartest.

Aber ich bin nicht gläubig und das macht es umso schwerer.



"...für einen Atheisten
blasphemische Gedanken
für diesen letzten Zweifel 
wollte ich mich bedanken"
(Einer von Millionen - The Wohlstandskinder)

Dienstag, 29. Mai 2012

Schduddgard

Es gibt im Süden von Deutschland eine Stadt,
ich meine nicht München,
die ist wirklich ganz schön.

Berge bebaut mit netten, hübschen Häusern,
drumherum viel Wald und Natur,
und mittendrin ein viel umkämpfter Bahnhof.



Doch um Stuttgart 21 soll es hier nicht gehen,
da kenne ich mich nicht gut genug mit aus
und außerdem ist es mir, jaja ich weiß: Ich Banause!, egal.

Es geht eigentlich darum,
dass mein leben sich hierher zu verlagern droht.
Eventuell. Vielleicht. Irgendwann. Wahrscheinlich im Herbst.

An sich wäre das ja nicht schlimm.
Es ist, wie gesagt, recht hübsch hier.
Und kulturell hat Stuttgart auch mehr zu bieten als Paderborn.

Auch die Politik gefällt mir.
Als verkappter Semi-Öko-möchtegern-Aktivist
da sind die Grünen als Landesregierung nicht schlecht.

ABER WARUM ZUR HÖLLE SPRECHEN DIE LEUTE HIER SO?!

Dienstag, 22. Mai 2012

Die Krone der Schöpfung

Ja...Wenn Yvonne Kekse backt :D
die gute alte mutter erde
wachte eines morgens auf
lebensqualitätsbetrachtet
eher mittelmäßig drauf
seit unendlich vielen jahrn
zog sie tapfer ihre bahn
damals nach dem großen knall
der wilden zeit als feuerball
teilte sie sich in land und meere
bildete eine atmosphäre
und das erste leben
hat sich dann von selbst ergeben

und erstmal war das schön
einfach nur immer weiter drehn
und du spürst wurzeln von pflanzen
und kleine wesen die auf dir tanzen
hier und da mal ein vulkanausbruch ein kleines beben
was für ein wunderbares leben

aber eines tags bemerkte sie ein fürchterliches jucken
die mutter erde ging zum arzt der gab ihr folgendes zu schlucken
sie haben homo sapiens und das sitzt fest
der lutscht sie aus bis nichts mehr übrig ist der gibt ihnen den rest
ne selbstverwüstungstherapie könnte sie eventuell noch retten
aber ich würd nicht auf sie wetten

deprimiert ging sie nach hause und weinte bitterlich
aber dann packte sie der trotz und sie sagte mit mir nicht
sapiens du verdammte laus
dich rotte ich aus
sie die schönste aller erden
ließ ihre wüsten größer werden
schickte hagel fluten stürme
und zerstörte ihre türme
die chemikalien die sie schluckte
aber es juckte juckte juckte
immer in wellen
immer am meisten an den grade hellen stellen
da half kein lava auf die wunden schmiern
kein meteormassiern
und sie ging wieder zum doktor und der runzelte die stirn
ihr problem kann man nur therapiern
durch atmosphäreamputiern
versuchen sies zu ignoriern
kombiniern mit abwehrkräfte stärken
erdbeben unter atomkraftwerken
die sind hartnäckig die brüder
kommen sie in tausend jahren wieder

und die alte mutter erde hat auch das getestet
aber es hat nichts geholfen sie war unheilbar verpestet
der doktor zog die stirn in falten,
es ist nicht mehr aufzuhalten
die krankheit ist so weit fortgeschritten,
mutter erde madame ich muß sie bitten
es ist uns sehr unangenehm
dem ganzen sonnensystem
sie könnten andere infizieren
wir müssen sie isoliern
klar tun sie uns leid
nach all der langen zeit
aber bevor wir alle noch verrecken
besser in quarantäne stecken

der stolz des universums an den rand
der letzten milchstraße verbannt
fast wär es so gekommen
aber dann hat alles doch noch nen ganz andern lauf genommen
eines nachts sie hatt sich eben todmüde ins bett begeben
spürte sie plötzlich ein beben
wie sie es selbst nie hinbekommen hätte
und die ozeane kochten um die wette
es war wie damals nach dem großen knall
als neugeborner feuerball
danach war ihr alles egal
im schlaf drehte sie sich noch mal
und als sie erwachte
und an das jucken dachte
da wurde ihr auf einmal klar
ihr homo sapiens war nicht mehr da

gut so sagte sie es war ne harte kur
sie kühlte friedlich ab auf normaltemperatur
und als die polkappen dann langsam wieder gefrorn
begann alles von vorn




(Götz Widmann - Homo Sapiens)

Montag, 7. Mai 2012

Stalking ist strafbar!


Unterwegs nach unten hielt der Aufzug zweimal an und ein paar  Patienten und Pfleger stiegen ein und aus, und musterten sie, wie sie da stand, mit ihrem zerrissenen  Hemd, die Haare zerzaust, nur notdürftig zusammengebunden und Sand und Zweige immer noch überall  sichtbar.
Sie hasste es sowieso, wenn die Leute sie anstarrten, doch in dieser Verfassung und auf so engem Raum  war ihr dabei noch unwohler als sonst. Also war sie froh, als sie unten ankam. Ein schneller Blick rundum  und durch die Glastüren nach draußen genügte ihr um sicherzustellen, dass kein Levin und kein blauer  Lieferwagen irgendwo auf sie warteten. So schnell sie konnte humpelte Emily also nach draußen und um  die nächste Ecke. Mit einem erneuten Blick auf den zum Glück gut ausgeleuchteten Parkplatz versicherte  sie sich, dass immer noch kein blauer Lieferwagen da war und dann humpelte sie in die Fußgängerzone  zwischen der Reihenhaussiedlung neben dem Krankenhaus.  Von dort aus wählte sie auch weiterhin  Wege, die möglichst die Straßen auf dem Weg zwischen dem Krankenhaus und ihrem Zuhause vermieden.
Als sie schließlich ankam war sie erleichtert, dass niemand vor ihrem Haus wartete und kämpfte sich mit  ihren Krücken so gut es ging die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Emily öffnete die Tür, betrat die  Wohnung und schloss die Tür mit einem Krückenstoß. Danach stellte sie die geliehenen Gehhilfen neben der Tür ab und humpelte in ihr Zimmer, um ihre dreckige  Kleidung abzulegen. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog ihr Flannellhemd und den Rest ihrer Kleidung aus  und zog sich ihren Schlafanzug, bestehend aus einem schwarzen Trägertop und einer Boxershorts, an.  Dann schleppte sie sich ins Bad, um ihre Haare zu kämmen, ihr Gesicht zu waschen und  ihre Zähne zu putzen.
Gerade war sie damit fertig, die Zweige und den Sand aus ihren Haaren zu kämmen, als eine mittlerweile  allzu bekannte Stimme zu ihr sagte: "Wow, du hast es alleine bis hierher geschafft und hast noch die Kraft,  dich um deine Haare zu kümmern?" Levin lachte unbekümmert, aber Emilys Herz setzte ein paar Schläge  aus. Wie kam er hier herein? Wie lange war er schon da? Und warum überhaupt?
"Du hast die Tür offen gelassen. Sehr nachlässig von dir, aber durchaus praktisch für mich. Als ich zum  Krankenhaus zurückkam, warst du nicht mehr da und da bin ich hierher zurückgefahren. In dieser  Verfassung und mit diesem Kerl, der vermutlich immer noch hinter dir her ist, konnte ich dich nicht alleine  lassen. Was hast du dir dabei gedacht alleine durch die dunklen Straßen zu humpeln? Bist du  lebensmüde?" Daran hatte Emily gar nicht gedacht. Sie war so beschäftigt mit der Sorge um ihre Mutter  und mit der Hoffnung endlich alleine zu sein, um ihre Gedanken zu ordnen, dass sie den Fleischklops ganz  vergessen hatte. Aber trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass mehr hinter der ganzen Sache steckte  als bloße Fürsorge. Sie war sich sicher, die Tür geschlossen zu haben, als  sie die Wohnung betreten hatte.
"Ich glaube dir nicht. Ich traue dir kein bisschen und ich will, dass du jetzt gehst", sagte sie betont ruhig zu  ihm und sah ihm dabei fest in die Augen. Doch Levin lächelte nur spöttisch und schüttelte den Kopf.
"Ich  werde dich nicht alleine lassen, Emily." Und die Art, wie er ihren Namen aussprach, zum ersten Mal, wie  ihr bewusst wurde, war so ungewohnt und gleichzeitig vertraut, als würde sie ihn schon ewig und nicht  erst seit einem Tag kennen.  Fast hätte sie nachgegeben, schließlich könnte der Fleischklops sie verfolgt  haben und hier auftauchen…aber dann fiel ihr etwas auf, das sie davon abhielt, Levin zu vertrauen. Sie  hatte ihm ihren Namen gar nicht genannt.

Referate können schon witzig sein

"Meine Fresse", denke ich mir, als ich zuhöre wie ein flüchtiger Bekannter ein Referat über Paul Celans "Lied in der Wüste" hält.
Letzte Woche begann diese Farce. Heute geht sie weiter. Warum? Das weiß ich nicht. Ich wollte nach Hause fahren nach dem Mittagessen. Hätte ich es mal lieber getan.
"Ein Rappe, das hab ich mal nachgeschaut ist ein Pferd, dessen Mähne Fell und Schweif schwarz sind [...] 'mit gefälltem Visier', das hab ich mal nachgeschlagen: Das ist diese Klappe vorne an einem Ritterhelm", sprach er letzte Woche und wir lagen vor Lachen fast auf dem Boden. Er meint es ernst.
Auch heute ist es "leider geil". Fast schon ein Trauerspiel wie der Unwissende dort vor herumstammelt.
"Die blaue Blume, habe ich nachgeschlagen, ist ein Symbol der Romantik", fährt er fort. Er ist wie ich im 6. Semester. Hauptseminar.

Hochqualitative Lehre an dieser Uni. Echt. Dafür gehe ich mit Anwesenheitspflicht studieren.

Samstag, 5. Mai 2012

Starry night

Starry, starry night
Paint your palette blue and gray
Look out on a summer's day
With eyes that know the darkness in my soul
Shadows on the hills
Sketch the trees and the daffodils
Catch the breeze and the winter chills
In colors on the snowy linen land

Now I understand
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they did not know how
Perhaps they'll listen now

Starry, starry night
Flaming flowers that brightly blaze
Swirling clouds in violet haze
Reflecting Vincent's eyes of China blue
Colors changing hue
Morning fields of amber grain
Weathered faces lined in pain
Are soothed beneath the artist's loving hands

Now I understand
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they did not know how
Perhaps they'll listen now

For they could not love you
But still your love was true
And when no hope was left in sight
On that starry, starry night
You took your life as lovers often do
But I could have told you Vincent
This world was never meant for one as
beautiful as you

Starry, starry night
Portraits hung in empty halls
Frameless heads on nameless walls
With eyes that watch the world and can't forget
Like the strangers that you've met
The ragged men in ragged clothes
A silver thorn on a bloody rose
Lie crushed and broken on the virgin snow

Now I think I know
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they're not listening still
Perhaps they never will

(Don McLean- Vincent)


Vincent by Don McLean on Grooveshark

Dienstag, 24. April 2012

Pills and twigs


"Können Sie sich irgendwie erklären, wie es dazu gekommen ist?", fragte der Sanitäter, der mit ihnen  hinten geblieben war, während der andere den Motor startete und losfuhr.
"Sie ist tablettensüchtig. Wir hatten einen Streit, ich bin weggelaufen. Nur, um mich etwas zu beruhigen.  Und als ich wiederkam, lag sie dort. Ich habe mich vorher schon über ihre Tabletten informiert und  deshalb direkt gesehen, dass sie eine Überdosis genommen haben musste…Aber ich dachte es wäre  versehentlich." Der Sanitäter sah Emily verständnisvoll an.
"Also war es kein Versehen?", fragte er.
"Nein. Ich habe einen Abschiedsbrief auf dem Couchtisch gefunden. Sie wollte sterben. Aber sie wird nicht  sterben, oder?", fragte sie ihn und blickte hoffnungsvoll zu dem Fremden hoch.
"Nicht, wenn wir es verhindern können. Sie haben uns gerade rechtzeitig verständigt. Nur ein paar  Minuten später und es hätte zu spät sein können. Geht es Ihnen denn gut? Soll ich mir ihren Fuß einmal  anschauen?" Bisher hatte er sie kaum angesehen, aber jetzt musterte er sie ziemlich genau und Emily  wurde schlagartig bewusst, dass ihre Haare voller Zweige waren und sie über ihrem BH nur ein zerrissenes  Flannellhemd anhatte. Wie gerne hätte sie dem Mann vor ihr ihre Verletzungen gezeigt, damit er sie  anschauen und behandeln konnte, doch dann müsste sie ihm auch erzählen, wie es dazu gekommen war  und irgendetwas an der ganzen Geschichte erschien ihr zu seltsam, um sie zu erzählen. Was war mit ihr  los? Sie hätte längst die Polizei anrufen sollen. Immerhin wurde sie von einem Wildfremden angegriffen  und halb zusammengeschlagen. Doch etwas in ihr warnte sie davor, sich dem Sanitäter oder einem  Polizeibeamten anzuvertrauen. Und so sagte sie schließlich, wenn auch widerwillig: "Nein, es ist schon in  Ordnung. Ich werde morgen zu meinem Hausarzt gehen. Jetzt geht es erst einmal um meine Mutter."
Der Sanitäter nickte nur und sagte nichts. Er sah nicht überzeugt aus und sah sie und Levin belustigt an. Sollte er doch denken, was er wollte. Emily hatte im Moment genug Stoff zum Nachdenken.

Mittwoch, 18. April 2012

Bürokratitia

Oh, holde Göttin,
Wir frönen Dir. Deutschland
Ist Dein.
Alles wird
Ausgedruckt,
Unterschrieben,
Kopiert,
Beglaubigt,
Als Original noch einmal beigefügt,
In rechter Reihenfolge geheftet,
(Auf eine Heftlasche, selbstverständlich)
Denn Du,
Oh, Große,
Bist die Allmacht und niemand
Entkommt dir.



Samstag, 14. April 2012

Verwirrte Vernunft-Verstand-Verknüpfung

"Weil ich aber bei diesen Anschauungen, wenn sie Erkenntnisse werden sollen, nicht stehen bleiben kann, sondern sie als Vorstellungen auf irgend etwas als Gegenstand beziehen und diesen durch jene bestimmen muß, so kann ich entweder annehmen, die Begriffe, wodurch ich diese Bestimmung zustande bringe, richten sich auch nach dem Gegenstande, und dann bin ich wiederum in derselben Verlegenheit, wegen der Art, wie ich a priori hiervon etwas wissen könne; oder ich nehme an, die Gegenstände oder, welches einerlei ist, die Erfahrung, in welcher sie allein (als gegebene Gegenstände) erkannt werden, richte sich nach diesen Begriffen, so sehe ich sofort eine leichtere Auskunft, weil Erfahrung selbst eine Erkenntnisart ist, die Verstand erfordert, dessen Regel ich in mir, noch ehe mir Gegenstände gegeben werden, mithin a priori voraussetzen muß, welche in Begriffen a priori ausgedrückt wird, nach denen sich also alle Gegenstände der Erfahrung notwendig richten und mit ihnen übereinstimmen müssen."
(Immanuel Kant- Kritik der reinen Vernunft)

Das ist ein Satz. Ich liebe Kants Syntax <3

Freitag, 13. April 2012

Halt die Fresse, oder wie du heißt!

Es ist mal wieder so weit. Das Semester hat grad erst begonnen, ich bin noch relativ motiviert und schon heillos mit der Bürokratie der Universität überfordert.
Am Montag beginnt die Anmeldephase für die Examensprüfungen im Sommer. Da ich es nicht geschafft habe, neben 4 Wochen Praktikum, 2 Hausarbeiten, 3 Protokollen á 8 Seiten, einem 3-seitigen Essay und einem Umzug auch noch 8 Seiten über Dramendidaktik und 20-25 Seiten Praktikumsbericht zu schreiben, werde ich im Sommer auch nur 2 statt 3 Examenprüfungen hinter mich bringen können. Vorausgesetzt mein Essay ist gut genug für einen Teilnahmenachweis.
Bleiben dann noch 6 und eine Examensarbeit von ca. 60 Seiten x_X.
Immerhin sind alle Leistungsnachweise (bis auf erwähnte Dramendidaktik-Ausarbeitung) für das Hauptstudium schon fertig. Und das nach 5 Semestern. Insgesamt habe ich also nach diesem Semester, da ich glücklicherweise alle Seminare bekommen habe, die ich brauche, in 6 Semestern Studienzeit den Status der Scheinfreiheit erreicht. Regelstudienzeit sind 9 Semester. Da sind dann aber auch die Prüfungen schon drin, für die ich ja auch nochmal 1-2 Semester brauchen werde. 7 Semester könnte also knapp werden, aber 8 pack ich auf jeden Fall. Nur was tu ich dann nächstes und übernächstes Semester? 

Ich werde wohl etwas finden, womit ich mir meine Zeit vertreiben kann.

Mittwoch, 28. März 2012

Neuland

Ein neuer Wind weht, scheinbar nicht nur hier, überall wird alles neu.
Ein neues Jahr, ein neuer Frühling, eine neue Wohnung, neue Wohnsituation-
Es muss alles neu sein, das Alte ist viel zu, tja: alt.
Alt muss nicht immer schlecht sein?
Das mag sein. Aber neu ist nun einmal neu.
Und ich will nun, dass alles neu ist. Auch wenn ich keine andere Wahl habe.
"So ist das Leben eben, es muss Beben geben."
Ich ergebe mich dem Frühling und lasse mich in meiner Geschäftigkeit von der Sonne bestrahlen.
Fast wohnlich ist es mittlerweile.
Aber "zu Hause" ist immer noch da, wo es vorgestern noch war.
Nicht hier.
Noch nicht.

Dienstag, 13. März 2012

"Später Herbst" - dabei ist doch Frühling...

"Liebe Mutter, meine Gedanken schreiben Grüße an dich, und grüße Therese. Ich fühle Entbehrung nach euch, aber Tilli ist gut. Aber sie ist neu, und das Neue kann nicht das Alte ersetzen für mich - und das alte nicht das Neue. In mir ist ein Loch und ein Fehlen von euch, und in meinem Hals lagern Worte auf Worte, die ich euch nicht sprechen kann - das macht mir so furchtbare Liebe zu euch, als wenn man mich durch eine Fleischmaschine dreht. Ich hatte bekannte Straßen bei euch mit Steinen, die Guten Tag sagten zu meinen Füßen, wenn sie darauf traten. Und es war die Laterne mit einem Sprung in der Scheibe und Gekratze am Pfahl: Agathe ist doof. Das habe ich gekritzt vor acht Jahren von der Schule nach Haus und steht immer noch da. Und wenn ich an die Laterne denke, dann denk ich an euch. Ich hab einen veränderten namen und immer Unruhe und darf euch nicht Briefe schicken wegen der Kriminal - bis das gras wächst. Aber ich werfe Gedanken und Liebe nach euch."

(Doris - "Das kunstseidene Mädchen", Irmgard Keun)

Donnerstag, 8. März 2012

Briefe verheißen selten etwas Gutes

Durch die Glasscheibe in der Wohnzimmertür konnte man das blaue flackernde Licht des  Fernsehers sehen. Man hörte eine Frau kreischen und einen Mann mit tiefer Stimme lachen. Es musste  irgendein Horrorfilm sein, der da lief, doch Emily kam die Situation sehr bekannt vor. Sie holte tief Luft,   öffnete die Tür und machte das Licht an. Ihre Mutter lag, wie erwartet, auf dem Sofa und, wie erwartet,  stand das Tablettendöschen auf dem Couchtisch. 
"Setz mich auf das Sofa", sagte sie zu Levin und schämte  sich für einen Moment unglaublich für ihre Mutter. Doch dann dachte sie wieder daran, dass sie Levin sowieso nicht vertraute,  und dass ihre Mutter auch nicht wirklich etwas dafür konnte wie sie war, also schob sie den Gedanken bei Seite.
"Mama, ich bin zu Hause", sagte sie und schüttelte ihre Mutter leicht. Sie fühlte sich kühl an. Panik machte  sich in Emily breit. Sie hielt ihre Hand nah vor das Gesicht ihrer Mutter. Ihre Atmung war sehr schwach und  unregelmäßig. Sie sah sich um. Levin sah alarmiert aus. 
"Was ist los?"
"Ruf schnell einen Krankenwagen. Das Telefon liegt im Flur!" Ohne zu zögern eilte Levin in den Flur und  Emily hörte ihn sprechen.
"Überdosis Diazepam", rief sie ihm zu, damit der es weitergeben konnte.
Sie hatte sich die Packungsbeilage und genügend Internetartikel durchgelesen, um die Situation sofort zu  verstehen. Sie hatte immer befürchtet, dass dies einmal passieren würde. Doch sie hatte gehofft, dass sie  nicht grün und blau geprügelt und bewegungsunfähig und zusätzlich in Begleitung eines wenig  vertrauenswürdigen Fremden war, wenn es passierte.
"Der Notarzt ist unterwegs. Falls sie aufhört zu atmen, müssen wir sie Mund-zu-Mund beatmen."
Emily vergrub das Gesicht in ihren Händen. Die Tränen, die sie die ganze Zeit niedergekämpft hatte,  flossen jetzt unkontrolliert.
"Es wird alles wieder gut. Der Notarzt ist in circa drei Minuten hier. Das Krankenhaus ist ja zum Glück nicht  weit entfernt." Levin versuchte sie zu beruhigen, doch sie wollte sich jetzt gar nicht beruhigen. Sie hatte  allen Grund dazu auf dem Sofa zu sitzen und einen kleinen Nervenzusammenbruch zu haben!
Sie hob den Kopf um Levin genau das zu sagen, da fiel ihr der Zettel auf dem Tisch auf. Sie schloss die  Augen fest und hoffte, dass es nicht das war, was sie befürchtete. Doch als sie die Augen öffnete und den  Zettel in die Hand nahm, sah sie ihre Befürchtungen bestätigt.

Dienstag, 6. März 2012

Frrrrrrrüüüüüühling :)


Ja, da ist er. Der Lenz (nicht Hajo =D). Sonne und Vögeln und son Kram. Unanständige Dinge wie Frühjahrsputz stehen auch an :)

Gestern eine Unterrichtstunde gehalten. Morgen wieder eine (nachdem heute Abend eine Weinverköstigung ansteht x_X), dann am Donnerstag eine Doppelstunde und dann bin ich erstmal fertig mit Praktikum. Bis Sommer...

Sommer :)
Hoffentlich gibt es so etwas dieses Jahr.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Universität der Unverschämtheit

Jo. Unsere Universität hat es mal wieder geschafft.
Ich dachte vorgestern, als ich mich für das erziehungswissenschaftliche Hauptstudium anmelden wollte, dass ich verarscht werde, weil die Anmeldung erst ab 14 Uhr freigegeben sein sollte und man sich dann doch schon um 8 anmelden konnte (was ich nicht wusste und wegen meines Praktikums, auch nicht spontan gekonnt hätte).

Doch heute lese ich die Offizielle Facebook Seite der Universität Paderborn und bin wirklich wütend.
WIRKLICH WÜTEND!
Das ist die größte Unverschämtheit, die sich die Universität bisher erlaubt hat (meines Wissens).

Klassismus ist die Diskriminierung aufgrund des sozialen Status einer Person.
Strukturelle Gewalt liegt vor, wenn jemand aufgrund institutioneller Strukturen daran gehindert wird, sein Potenzial vollkommen zu entfalten.
Gewalt ist grundsätzlich immer dann am schlimmsten, wenn sie öffentlich ausgeübt wird.
Belästigung (§ 3 Abs. 3 AGG): Verletzung der Würde der Person, insbesondere durch Schaffung eines von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichneten Umfelds
Und mir würden sicherlich noch mehr Vorwürfe daran einfallen, wenn ich die Zeit hätte. Denn (Oh, Wunder!) ich bin, obwohl ich Studentin bin, ziemlich beschäftigt damit die Scheinbedingungen der 15 Seminare, die ich letztes Semester belegt habe, zu erfüllen.


Samstag, 25. Februar 2012

Das ist doch hier nicht Kuba

Ich hatte dich gefragt: "Was wünscht du dir zum Geburtstag?",
worauf du mir gestern sagtest,
du hast nur einen Wunsch wenn du diese Welt betrachtest,
dass sie besser wird das wäre echt fantastisch.
Das schenk ich dir, sogar etwas Selbstgemachtes!
Hm, nun sieht es aber so aus,
dass man für Gerechtigkeit kein Gelaber mehr braucht,
wir machen ne Revolution, wie auf Kuba, hier.
"Ich regel das schon", da sagtest du zu mir:

"Du bist nicht Che Guevara, Berlin ist nicht Havana
und der Ku'damm nicht der Malecon."
[...]
Ich begann zu ahnen, ich brauch n Plan,
mit Bäume pflanzen wär’ das nicht getan.
Die Leute müssten einfach eines verstehn:
Unser kleines Problem ist dieses Schweinesystem!
Das sagte ich Passanten so entstanden gleich 
erste Sympathisanten im Bekanntenkreis.
Ich glaub vom Asylanten zum Fabrikanten
weiss bald jeder schon: "Viva la revolución!"
Auf Handzetteln in Fußgängerzonen,
auf Plakaten in Großbuchstaben
hatte ich geschrieben: "Ihr seid eingeladen
am Freitagabend, bitte weitersagen
Treffpunkt ist der Ku'damm, wenn die Revolte was für dich ist
kommst du besser mit der U-Bahn
bleiben wir realistisch und fordern das Unmögliche
sei kein Buhmann, hört sich das nicht gut an?"
[...]
Wenn alle Leute kommen, die dieses Land verändern wollen,
haben wir doch schon gewonnen.
Ich glaub daran, so viele träumen davon.
Dann folgt Björn Beton in die Einkaufsmeile,
da steh ich nämlich schon seit ner Weile,
warte dass jemand kommt aber bleib alleine.
Überraschenderweise stehst du plötzlich vor mir und sagst ganz leise:

"Das ist doch nicht so'n Drama.
Wir üben das ein paar Mal,
eines schönen Tages klappt das schon."

(Fettes Brot - Kuba)

Freitag, 24. Februar 2012

Taken by a stranger

Emily sah ihn nicht an. Ihr war  gerade erst etwas sehr Seltsames aufgefallen und sie würde sich am liebsten gegen die Stirn schlagen, weil  sie nicht vorher darüber nachgedacht hatte. Angst kroch in ihr hoch.
"Wieso warst du überhaupt da?"
"Was?", fragte er scheinbar verwirrt.
"Wie kommt es, dass ausgerechnet du in ausgerechnet dieser Situation am Strand aufgetaucht bist?" Sie fragte  ihn nun ganz direkt und jegliche Nettigkeit war aus ihrer Stimme verschwunden.
"Ich bin einfach so zum Strand gefahren. Wollte mich mit ein paar Freunden treffen, du weißt schon. Und  dann hab ich diesen Typ gesehen und deine Schreie gehört", erklärte er ganz beiläufig, doch Emily war  nicht überzeugt.
"Ich glaube dir nicht. Da waren keine Leute, mit denen du dich hättest treffen können. Ich glaube du  kennst diesen Fleischklops."
"Nein, ich habe ihn gerade zum ersten Mal gesehen. Wirklich. Was wollte der eigentlich von dir?" Emily antwortete ihm nicht. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht und sie wollte einfach  nur nach Hause und Levin nie wieder sehen.

Dienstag, 21. Februar 2012

Mittelstufendeutschunterrichtshospitationspflichtkritikversuch.

Hospitieren. Im Mittelstufendeutschunterricht. Gibt es etwas Langweiligeres? Gelangweilte Pubertierende, Substantivierungen und Romananalysen (auf Mittelstufenniveau!). Und dafür eine Stunde Weg hin und zurück. Montag bis Freitag. Um Schülern, die ich nicht kenne, zuzusehen, wie sie bei einer Lehrerin, die mich lieber nicht da hätte, etwas lernen, das sie nicht interessiert. Und mich erst recht nicht. 1 Woche ist ja zum Glück schon vorbei. Und die zweite hat mit einem Feiertag angefangen (yay!). Bleiben also noch 2 Wochen und 3 Tage.

Aber das Schlimmste kommt noch: 3-5 Unterrichtsstunden halten. Und ich hab noch keinen plan bei wem und worüber. WAAAAAH!
Ich will zwar Lehrer sein. Aber Lehrer werden? Wo bleibt der Typ, der Adam Sandler die geile Fernbedienung gegeben hat? Ich würde sie viel besser nutzen!

Montag, 20. Februar 2012

" Semesterferien = Zeit für sinnfreie Dinge :D"


"Kannst du aufstehen?", fragte Levin sie.
"Ich glaube nicht. Müssen wir jetzt einen Krankenwagen rufen? Meine Mutter bringt mich um, wenn das  passiert. Die ist eh schon auf 180. Sie -" doch bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er schon seine  Arme unter sie geschoben und sie hochgehoben. Dieses Herumgetragenwerden würde hoffentlich nicht  zur Gewohnheit werden.
"Bin ich nicht irgendwie…schwer oder so?", fragte Emily und blickte hoch. Sie kriegte auf einmal ein  schlechtes Gewissen wegen des Eisbechers heute Nachmittag. Doch Levins Gesicht zeigte keine Spur von  Anstrengung.
"Ähm, was?", fragte er zerstreut.
"Ist schon in Ordnung. Wo bringst du mich jetzt hin?" Verwirrt beobachtete sie sein Gesicht.  Levin starrte stur geradeaus. Er schien nachzudenken.
"Nach Hause", antwortete er schlicht.
"Du kannst mich doch nicht den ganzen Weg bis dahin tragen!" Selbst wenn der Weg  nur einige Minuten dauerte, war die Vorstellung, dass er sie ohne Anstrengung bis dahin tragen könnte in  ihren Augen absurd. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie selbst so gut wie keine Kraft in dem Armen  hatte. Schon eine Sechserpackung Wasser in PET-Flaschen  schaffte sie maximal zehn Meter weit zu  tragen. Aber Levin schien es gar nichts auszumachen, dabei sah er gar nicht so wahnsinnig muskulös aus.  Jedenfalls nicht so, wie der Fleischklops.
"Ich könnte schon, aber das würde schlicht zu lange dauern. Du scheinst zu vergessen, dass ich ein  Fahrzeug besitze", sagte er mit einem selbstsicheren Lächeln. Emily rollte die Augen.
Auf dem Parkplatz am Strand angekommen blieb Levin vor seinem blauen Lieferwagen stehen.
"Greif mal in meine Hose."
"Bitte was?", fragte sie empört.
"In meine Tasche, da ist der Schlüssel drin." Er lachte und Emily wurde durch die Kontraktion  seines Zwerchfells leicht durchgeschüttelt.
"Welch Zufall", entgegnete sie schnippisch und griff umständlich in Levins Hosentasche. Umständlich zum  einen, weil es aus ihrer Position einiges an Verrenkung bedeutete und zweitens, weil sie versuchte auch  wirklich nur den Schlüsselbund zu treffen.
"Du wirst ja richtig rot. Süß", grinste Levin und Emily wurde es zu viel.
"Lass mich runter und hol deinen Schlüssel selbst aus deiner verfluchten Tasche!", schrie sie und tobte  dabei, die Schmerzen einfach ignorierend. 

Dienstag, 7. Februar 2012

Kissing Angels


 Leben, 
und
immer die Augen geöffnet, alles sehen,
immer die Hände ausgestreckt, alles mitnehmen,
immer die Ohren gespitzt, alles hören.
 Nichts verpassen,
alles erleben,
überall dabei sein,
alles einmal     ausprobieren.
Und dann                              sterben.




Samstag, 4. Februar 2012

Gehirn.exe hat ein Problem festgestellt und muss beendet werden.

Da schreibt man mal nur eine Klausur im Semester und dann wird man fast genau eine Woche vorher krank. Toll. Wie soll man denn lernen, wenn man die ganze Zeit hustet und das Gefühl hat, der Kopf müsste gleich platzen?

Und dann ist es auch noch so KALT!

Ich hasse. Nicht irgendwen, oder irgendetwas, sondern an sich. So, wie ich "bin" und "lebe".
Ich hasse, also... tja...nun...wenn ich doch wenigstens eine Konklusion daraus ziehen könnte.














Noch ein Grund mehr zu hassen.

Sonntag, 29. Januar 2012

abGEMAcht

Youtube-Videos für Deutschland zu sperren hat ja schon genervt.
Aber jetzt Grooveshark? WAAAAHHH!

Irgendwann ist ja auch mal Schluss.

Also für alle, die keine Lust mehr haben, sich von der Gema vorschreiben zu lassen, welche Musik sie hören dürfen und welche nicht und auf welchen Seiten sie dies zu tun haben, aber auch keinen Proxy benutzen wollen, der die Verbindung verlangsamt:

Grooveshark Unlocker Plug-In für Firefox
und:
Das Gleiche für Chrome

Ein bisschen Widerstand muss ja auch mal sein.

Sapere aude, yo!

Samstag, 28. Januar 2012

When I grow up...

Warum hat man eigentlich so wenig Zeit? Früher, da hatte ich Zeit ohne Ende, ich habe mich halbtot gelangweilt. Dabei hätte ich so viel tun können. Nun, eigentlich nicht, denn als man noch die Zeit hatte, hatte man nicht so sehr die Möglichkeiten sie zu nutzen, wie man sie jetzt hätte, wenn man die Zeit dazu hätte...
Ich will doch gar nicht viel. Zeit zum Filme schauen, zum Bücher lesen und ein bisschen Zeit zum Nichts tun. Meistens nehme ich mir diese Zeit einfach. Doch eigentlich bereue ich es jedes Mal...
Also sollte ich jetzt vielleicht lieber wieder ans Werk gehen. Etwa 16 Seiten Protokoll warten darauf, geschrieben zu werden. Und dabei habe ich doch gerade erst gefrühstückt. Obwohl ich schon seit 10 Uhr wach bin O__o





(Die Klangschale in Leipzig. Cooles Teil :D)

Dienstag, 24. Januar 2012

Die Nacht

Mach die Lichter aus-
nahmsweise mal nicht aus
Stell dich zu mir hier ans Fenster
und schau in die Nacht hinaus
Siehst du der Mond hat sich ein Fernglas gebaut
mit dem er nachts in unser Schlafzimmer schaut
Wer hätte das gedacht
dass der Mond so etwas macht

Die Nacht dreht sich um dich

Die Nacht dreht sich um dich allein
sie will am Tag noch bei dir sein
Die Nacht dreht sich um dich allein
und du schläfst einfach trotzdem ein

Lass die Nacht doch rein
aus Vorsicht mal nicht rein
Der Wind tut so zahm aber wenn du ihn lässt
nistet er sich bei uns ein

Und wusstest du, dass das Sternenlicht
kurz bevor es in den Himmel aufbricht
auf deiner Nase sitzt und lacht
dann erst springt es in die Nacht

Die Nacht dreht sich um dich

Die Nacht dreht sich um dich allein
sie will am Tag noch bei dir sein
Die Nacht dreht sich um dich allein
und du schläfst einfach trotzdem ein

Und wenn du seufzt gerät die Welt aus dem Lot
Motoren stottern jede Ampel wird rot
Du bist vom Herzklopfen der Nacht
noch nicht einmal aufgewacht

Die Nacht dreht sich um dich

Die Nacht dreht sich um dich allein
sie will am Tag noch bei dir sein
Die Nacht dreht sich um dich allein
und du schläfst einfach trotzdem ein

Die Nacht dreht sich um dich allein
sie will am Tag noch bei dir sein

Die Nacht dreht sich um dich
.... genau wie ich

Wir sind Helden - Die Nacht

Montag, 23. Januar 2012

Robin Goodfellow oder ganz einfach Puck

Aus aktuellem Anlass einige Zitate des Number One Prankster of Oberons Summer Court :D


“Captain of our fairy band,
Helena is here at hand,
And the youth, mistook by me,
Pleading for a lover's fee.
Shall we their fond pageant see?
Lord, what fools these mortals be!”
William Shakespeare


“Knock, knock!" he called in a high, singsong voice.
For a moment, silence. Then a thud and a crash, as if something heavy had been hurled at the door. "Go away!" snarled the voice from within.
Ah, no. That's not how the joke goes," called Rob. "I say 'knock, knock', and you're supposed to answer with 'who's there?'"
F*** off!"
Nope, that's still wrong." Robbie seemed unperturbed. I, however, was horrified at Ethan's language, though I knew it wasn't him. "Here," continued Rob in an amiable voice, "I'll go through the whole thing, so you'll know how to answer next time." He cleared his throat and pounded at the door again. "Knock, knock!" he bellowed. "Who's there? Puck! Puck who? Puck, who will turn you into a squealing pig and stuff you in the oven if you don't get out of our way!" And with that, he banged the door open.” -Julie Kagawa, The Iron King


“You don’t need a plan. You have the Puck with you, remember? I’m an expert at this. And I’ve never needed an elaborate plan to pull anything off.”
...
“Worry not, human,” the cat sighed, giving himself a thorough shake. “I am going with you as well. With Goodfellow’s exemplary planning, someone has to make sure you go through the right door.”
Julie Kagawa, The Iron Daughter


“Of course I knew what time you would get here, girl. Just as I know what time Goodfellow will knock over my nineteenth-century French mantle clock.” Puck jerked up at this, bumping a table and sending a clock crashing to the floor. “To the second,” the Clockmaker sighed, closing his eyes.”
Julie Kagawa, The Iron Queen


“I learned long ago that you don't get in the middle of a lover's spat. Nothing EVER goes as planned - People fall in love with the wrong person, someone ends up with a donkey head and then its a whole big mess. - Puck”
Julie Kagawa, The Iron Queen

Sonntag, 22. Januar 2012

So ist das Leben eben, es muss Beben geben

Der Wecker klingelt. Mitten in der Nacht. Ja, es kam ihr natürlich schon immer so vor, als wäre es mitten in der Nacht, wenn ihr Wecker klingelte, unabhängig von der tatsächlichen Zeit. Aber in den letzten zwei Jahren war es häufig wirklich mitten in der Nacht gewesen, wenn sie aufstand. Aufstehen musste. Aber heute ist es nicht so schlimm. Ohne Murren schwingt sie sich aus dem Bett und zieht den Nadelstreifen Anzug mit der weißen Bluse an, befestigt ihr Namensschildchen mit dem NRW-Logo, bindet sich das hellblaue Halstuch um, macht sich vor dem Spiegel ein bisschen weniger unhübsch ... Dann schlüpft sie in ihre schwarzen Schuhe und fährt los, mit dem Wissen, dass nur ein paar Stunden sie von ihrer Freiheit trennen würden. Der letzte Arbeitstag. Das letzte Mal mitten in der Nacht aufstehen, nur um stundenlang die selben Dinge zu hunderten von Leuten, die alle gleich doof waren zu sagen. Nie wieder. Es hieß zwar nicht, nie wieder arbeiten zu müssen, aber nie wieder so. Mit einem Lächeln, auf dem Weg zur Arbeit sonst eine Seltenheit, seufzt sie erleichtert.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Pirschelbär

"There's a certain dramatic irony attached to all this. A synchronicity that borders on predestination, one might say"
(Giles - Buffy)



Ja. So muss es wohl sein.

Und wenn man nicht mehr weiter weiß, einfach mal auf einen Ball einprügeln. Welcher ist relativ egal. Ich empfehle jedoch Volley- oder Tennis-/ Squashbälle.

Sonntag, 15. Januar 2012

Mal wieder etwas für den Gaumen

Uuuhjaaa, ich brauche definitiv ein japanisches Restaurant in meiner Nähe. Oder wie wäre es mit selber machen? Eine Onigiri Form hab ich mir ja am Freitag gekauft (Onigiri sind, meist, dreieckige Reisbällchen, die man nach Belieben füllen und/oder ummanteln kann)... Und Gyoza (japanische Fleischteigtaschen *omnomnom* sind auch gar nicht mal schwer zu machen...).
Auch für Udon habe ich mich sehr begeistern können (das sind etwa kleinfingerdicke weiche, lange Suppennudeln, meist in Miso-Suppe) und von Sushi (bedarf wohl keiner Erklärung) habe ich ja schon länger eine Vorliebe.

Ein japanischer Abend scheint unausweichlich.

Wer nicht selebr kochen will und kein japanisches Restaurant kennt, kann ja zum Beispiel einmal bei "Don" in Düsseldorf vorbeischauen. Dort habe ich die "Gyoza Udon" für 8,00€ gegessen. Ein fairer Preis für eine recht große Schale Miso-Suppe mit Udon-Nudeln und mehreren (6 waren es glaube ich) Gyoza. Es gibt auch durchaus günstigere Gerichte dort und das, was die anderen so gegessen haben sah auch ziemlich lecker aus :D