Dienstag, 29. Mai 2012

Schduddgard

Es gibt im Süden von Deutschland eine Stadt,
ich meine nicht München,
die ist wirklich ganz schön.

Berge bebaut mit netten, hübschen Häusern,
drumherum viel Wald und Natur,
und mittendrin ein viel umkämpfter Bahnhof.



Doch um Stuttgart 21 soll es hier nicht gehen,
da kenne ich mich nicht gut genug mit aus
und außerdem ist es mir, jaja ich weiß: Ich Banause!, egal.

Es geht eigentlich darum,
dass mein leben sich hierher zu verlagern droht.
Eventuell. Vielleicht. Irgendwann. Wahrscheinlich im Herbst.

An sich wäre das ja nicht schlimm.
Es ist, wie gesagt, recht hübsch hier.
Und kulturell hat Stuttgart auch mehr zu bieten als Paderborn.

Auch die Politik gefällt mir.
Als verkappter Semi-Öko-möchtegern-Aktivist
da sind die Grünen als Landesregierung nicht schlecht.

ABER WARUM ZUR HÖLLE SPRECHEN DIE LEUTE HIER SO?!

Dienstag, 22. Mai 2012

Die Krone der Schöpfung

Ja...Wenn Yvonne Kekse backt :D
die gute alte mutter erde
wachte eines morgens auf
lebensqualitätsbetrachtet
eher mittelmäßig drauf
seit unendlich vielen jahrn
zog sie tapfer ihre bahn
damals nach dem großen knall
der wilden zeit als feuerball
teilte sie sich in land und meere
bildete eine atmosphäre
und das erste leben
hat sich dann von selbst ergeben

und erstmal war das schön
einfach nur immer weiter drehn
und du spürst wurzeln von pflanzen
und kleine wesen die auf dir tanzen
hier und da mal ein vulkanausbruch ein kleines beben
was für ein wunderbares leben

aber eines tags bemerkte sie ein fürchterliches jucken
die mutter erde ging zum arzt der gab ihr folgendes zu schlucken
sie haben homo sapiens und das sitzt fest
der lutscht sie aus bis nichts mehr übrig ist der gibt ihnen den rest
ne selbstverwüstungstherapie könnte sie eventuell noch retten
aber ich würd nicht auf sie wetten

deprimiert ging sie nach hause und weinte bitterlich
aber dann packte sie der trotz und sie sagte mit mir nicht
sapiens du verdammte laus
dich rotte ich aus
sie die schönste aller erden
ließ ihre wüsten größer werden
schickte hagel fluten stürme
und zerstörte ihre türme
die chemikalien die sie schluckte
aber es juckte juckte juckte
immer in wellen
immer am meisten an den grade hellen stellen
da half kein lava auf die wunden schmiern
kein meteormassiern
und sie ging wieder zum doktor und der runzelte die stirn
ihr problem kann man nur therapiern
durch atmosphäreamputiern
versuchen sies zu ignoriern
kombiniern mit abwehrkräfte stärken
erdbeben unter atomkraftwerken
die sind hartnäckig die brüder
kommen sie in tausend jahren wieder

und die alte mutter erde hat auch das getestet
aber es hat nichts geholfen sie war unheilbar verpestet
der doktor zog die stirn in falten,
es ist nicht mehr aufzuhalten
die krankheit ist so weit fortgeschritten,
mutter erde madame ich muß sie bitten
es ist uns sehr unangenehm
dem ganzen sonnensystem
sie könnten andere infizieren
wir müssen sie isoliern
klar tun sie uns leid
nach all der langen zeit
aber bevor wir alle noch verrecken
besser in quarantäne stecken

der stolz des universums an den rand
der letzten milchstraße verbannt
fast wär es so gekommen
aber dann hat alles doch noch nen ganz andern lauf genommen
eines nachts sie hatt sich eben todmüde ins bett begeben
spürte sie plötzlich ein beben
wie sie es selbst nie hinbekommen hätte
und die ozeane kochten um die wette
es war wie damals nach dem großen knall
als neugeborner feuerball
danach war ihr alles egal
im schlaf drehte sie sich noch mal
und als sie erwachte
und an das jucken dachte
da wurde ihr auf einmal klar
ihr homo sapiens war nicht mehr da

gut so sagte sie es war ne harte kur
sie kühlte friedlich ab auf normaltemperatur
und als die polkappen dann langsam wieder gefrorn
begann alles von vorn




(Götz Widmann - Homo Sapiens)

Montag, 7. Mai 2012

Stalking ist strafbar!


Unterwegs nach unten hielt der Aufzug zweimal an und ein paar  Patienten und Pfleger stiegen ein und aus, und musterten sie, wie sie da stand, mit ihrem zerrissenen  Hemd, die Haare zerzaust, nur notdürftig zusammengebunden und Sand und Zweige immer noch überall  sichtbar.
Sie hasste es sowieso, wenn die Leute sie anstarrten, doch in dieser Verfassung und auf so engem Raum  war ihr dabei noch unwohler als sonst. Also war sie froh, als sie unten ankam. Ein schneller Blick rundum  und durch die Glastüren nach draußen genügte ihr um sicherzustellen, dass kein Levin und kein blauer  Lieferwagen irgendwo auf sie warteten. So schnell sie konnte humpelte Emily also nach draußen und um  die nächste Ecke. Mit einem erneuten Blick auf den zum Glück gut ausgeleuchteten Parkplatz versicherte  sie sich, dass immer noch kein blauer Lieferwagen da war und dann humpelte sie in die Fußgängerzone  zwischen der Reihenhaussiedlung neben dem Krankenhaus.  Von dort aus wählte sie auch weiterhin  Wege, die möglichst die Straßen auf dem Weg zwischen dem Krankenhaus und ihrem Zuhause vermieden.
Als sie schließlich ankam war sie erleichtert, dass niemand vor ihrem Haus wartete und kämpfte sich mit  ihren Krücken so gut es ging die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Emily öffnete die Tür, betrat die  Wohnung und schloss die Tür mit einem Krückenstoß. Danach stellte sie die geliehenen Gehhilfen neben der Tür ab und humpelte in ihr Zimmer, um ihre dreckige  Kleidung abzulegen. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog ihr Flannellhemd und den Rest ihrer Kleidung aus  und zog sich ihren Schlafanzug, bestehend aus einem schwarzen Trägertop und einer Boxershorts, an.  Dann schleppte sie sich ins Bad, um ihre Haare zu kämmen, ihr Gesicht zu waschen und  ihre Zähne zu putzen.
Gerade war sie damit fertig, die Zweige und den Sand aus ihren Haaren zu kämmen, als eine mittlerweile  allzu bekannte Stimme zu ihr sagte: "Wow, du hast es alleine bis hierher geschafft und hast noch die Kraft,  dich um deine Haare zu kümmern?" Levin lachte unbekümmert, aber Emilys Herz setzte ein paar Schläge  aus. Wie kam er hier herein? Wie lange war er schon da? Und warum überhaupt?
"Du hast die Tür offen gelassen. Sehr nachlässig von dir, aber durchaus praktisch für mich. Als ich zum  Krankenhaus zurückkam, warst du nicht mehr da und da bin ich hierher zurückgefahren. In dieser  Verfassung und mit diesem Kerl, der vermutlich immer noch hinter dir her ist, konnte ich dich nicht alleine  lassen. Was hast du dir dabei gedacht alleine durch die dunklen Straßen zu humpeln? Bist du  lebensmüde?" Daran hatte Emily gar nicht gedacht. Sie war so beschäftigt mit der Sorge um ihre Mutter  und mit der Hoffnung endlich alleine zu sein, um ihre Gedanken zu ordnen, dass sie den Fleischklops ganz  vergessen hatte. Aber trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass mehr hinter der ganzen Sache steckte  als bloße Fürsorge. Sie war sich sicher, die Tür geschlossen zu haben, als  sie die Wohnung betreten hatte.
"Ich glaube dir nicht. Ich traue dir kein bisschen und ich will, dass du jetzt gehst", sagte sie betont ruhig zu  ihm und sah ihm dabei fest in die Augen. Doch Levin lächelte nur spöttisch und schüttelte den Kopf.
"Ich  werde dich nicht alleine lassen, Emily." Und die Art, wie er ihren Namen aussprach, zum ersten Mal, wie  ihr bewusst wurde, war so ungewohnt und gleichzeitig vertraut, als würde sie ihn schon ewig und nicht  erst seit einem Tag kennen.  Fast hätte sie nachgegeben, schließlich könnte der Fleischklops sie verfolgt  haben und hier auftauchen…aber dann fiel ihr etwas auf, das sie davon abhielt, Levin zu vertrauen. Sie  hatte ihm ihren Namen gar nicht genannt.

Referate können schon witzig sein

"Meine Fresse", denke ich mir, als ich zuhöre wie ein flüchtiger Bekannter ein Referat über Paul Celans "Lied in der Wüste" hält.
Letzte Woche begann diese Farce. Heute geht sie weiter. Warum? Das weiß ich nicht. Ich wollte nach Hause fahren nach dem Mittagessen. Hätte ich es mal lieber getan.
"Ein Rappe, das hab ich mal nachgeschaut ist ein Pferd, dessen Mähne Fell und Schweif schwarz sind [...] 'mit gefälltem Visier', das hab ich mal nachgeschlagen: Das ist diese Klappe vorne an einem Ritterhelm", sprach er letzte Woche und wir lagen vor Lachen fast auf dem Boden. Er meint es ernst.
Auch heute ist es "leider geil". Fast schon ein Trauerspiel wie der Unwissende dort vor herumstammelt.
"Die blaue Blume, habe ich nachgeschlagen, ist ein Symbol der Romantik", fährt er fort. Er ist wie ich im 6. Semester. Hauptseminar.

Hochqualitative Lehre an dieser Uni. Echt. Dafür gehe ich mit Anwesenheitspflicht studieren.

Samstag, 5. Mai 2012

Starry night

Starry, starry night
Paint your palette blue and gray
Look out on a summer's day
With eyes that know the darkness in my soul
Shadows on the hills
Sketch the trees and the daffodils
Catch the breeze and the winter chills
In colors on the snowy linen land

Now I understand
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they did not know how
Perhaps they'll listen now

Starry, starry night
Flaming flowers that brightly blaze
Swirling clouds in violet haze
Reflecting Vincent's eyes of China blue
Colors changing hue
Morning fields of amber grain
Weathered faces lined in pain
Are soothed beneath the artist's loving hands

Now I understand
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they did not know how
Perhaps they'll listen now

For they could not love you
But still your love was true
And when no hope was left in sight
On that starry, starry night
You took your life as lovers often do
But I could have told you Vincent
This world was never meant for one as
beautiful as you

Starry, starry night
Portraits hung in empty halls
Frameless heads on nameless walls
With eyes that watch the world and can't forget
Like the strangers that you've met
The ragged men in ragged clothes
A silver thorn on a bloody rose
Lie crushed and broken on the virgin snow

Now I think I know
What you tried to say to me
How you suffered for your sanity
How you tried to set them free
They would not listen they're not listening still
Perhaps they never will

(Don McLean- Vincent)


Vincent by Don McLean on Grooveshark