Mittwoch, 15. Mai 2013

klebrige Luft und filzige Sonne

"Die klebrige Luft -
Geruch von Fisch und Ananas -
Die mageren Hunde -
Die toten Hunde, die niemand bestattet, die Zopilote auf den
Dächern über dem Markt, die Hitze, der flaue Gestank vom
Meer, die filzige Sonne über dem Meer, über dem Land blitzte es
aus schwarzem Gewölk bläulich-weiß wie das zuckende Licht
einer Quarzlampe."
(Max Frisch- Homo Faber)








Wie Walter Faber fühlt man sich.
Es ist zwar nicht Südamerika, aber das Klima ist das gleiche.
Klebrige Luft, klebrige Sonne, abends Wetterleuchten.
Dschungel voller Zikaden,
dreckiges, nach Öl und Fisch stinkendes Meer.
Man schwitzt und schwitzt.
Den Fuß vor die Tür zu setzen grenzt an Suizidversuch:
die Hitze -
so heiß ist es eigentlich nicht, aber schwül, so schwül -
die Mücken -
tagaktive (!) Tigermücken, Dengue können sie vor allem übertragen -
die Gerüche -
zum Glück regnet es oft, das macht es erträglich, nicht wie im Mittelmeerraum -
und alles klebt.
Der Boden klebt,
die Haut klebt,
die Luft klebt.
Man will nur in einer Hängematte liegen, nackt, Bier trinkend.

Aber da der Islam sowohl Nacktheit, als auch Alkohol ächtet, bleibt einem nicht einmal das.

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