Dienstag, 29. November 2011

Nuttengraaaaaf!

Sie beeilte sich, damit sie  ihren Bus nicht verpasste, verabschiedete sich schnell und lief zur Bushaltestelle.
Dort wartete sie. Und wartete. Sie sah auf die Uhr: Vor fünf Minuten hätte der Bus da gewesen sein  müssen. Hatte sie ihn verpasst? Da kam ein Lieferwagen die Straße hinaufgefahren und hielt an der  Haltestelle.
"Na, Bus verpasst? Ich kann dich nach Hause fahren. Steig ein," sagte eine männliche Stimme, die ihr  bekannt vorkam. Wegen der Dunkelheit im Fahrzeug konnte sie jedoch nicht sehen, wer der Fahrer war,  also ignorierte sie den Wagen einfach.
"Na komm schon. Keine Angst. Steig einfach ein," sagte die Stimme und machte die Beifahrertür auf,  wodurch die Innenraumbeleuchtung des Wagens anging. Es war der Junge vom Strand, Levin.
"Was machst du hier?" Fragte sie ihn erstaunt.
"Ich war auf dem Weg in die Stadt und dachte mir ich nehm' dich mit," antwortete er lachend.
"Du hast deine Haare gefärbt. Gefällt mir. Das macht dich noch mysteriöser. Na los, Steig schon ein. Der  Bus ist weg," sagte er beiläufig und lächelte sie an.
"Woher weißt du das?" Emily war misstrauisch. Die ganze Situation war ihr nicht geheuer. Zu viele Zufälle  müssten zusammenwirken, um zu dieser Situation zu führen.
"Der Bus hier kommt abends häufig ein wenig zu früh, weil die Haltestellen meist leer sind und er dann  nicht so oft anhalten muss. Aber zu spät kommt er nie. Ich hab mal hier in der Nähe gearbeitet und musste  abends diesen Bus nehmen. Ist die Befragung nun vorbei?" Er sah sie mit einem einladenden Lächeln an.
"Und wieso sollte ich dir vertrauen? Wer sagt, dass du mich nicht in irgendeinen Wald fährst und  umbringst? Und außerdem: Darfst du überhaupt schon Auto fahren?"
Levin lachte kopfschüttelnd.
"Was ist denn daran witzig?" Schon wieder machte er sie wütend. Er nahm sie kein bisschen ernst und das  machte sie rasend.
"Erstens: Wollte ich dir etwas tun, könnte ich dich jetzt einfach mit Gewalt in den Laderaum werfen und  dann verschleppen. Oder ich hätte dich schon am Strand entführen können. Und was das Autofahren  angeht: Lass das mal meine Sorge sein." Nun sah er schon ernster aus, aber er lächelte immer noch  einladend. Emily zögerte.
"Jetzt steig ein, oder ich überleg mir das mit dem Laderaum doch noch anders," sagte Levin nun wieder  lachend und fuhr sich mit der rechten Hand durch seine blonden Haare, die das Licht golden reflektierten.
Mit einem Seufzen stieg Emily ein. Ein Taxi wäre einfach zu teuer und zu Fuß würde sie fast zwei Stunden  brauchen.
"Geht doch," sagte Levin und startete den Motor.

1 Kommentar:

  1. <3
    Ich wünschte es gäbe solche Nervensägen in Pada, dass wäre bei der Bussituation echt praktisch.

    AntwortenLöschen